Holzwurm im Kirchturm – das ist eine erschreckende Diagnose. Für die evangelische Kirchengemeinde St. Sebastian in Lindelbach und die Marktgemeinde Randersacker hielt sich der Schaden allerdings in Grenzen.
Der Holzwurmbefall beschränkte sich auf die Zwischenetage unterhalb des Glockengestühls und des eigentlichen Dachstuhls. Das befallene Holz wurde komplett entfernt, erklärt Zimmermann Armin Wagenbrenner von der gleichnamigen Würzburger Fachfirma für Holzbau und Sanierung historischer Gebäude. Verbleibende alte Balken sowie die historischen Treppenstufen des barocken Turmes, die beim Einziehen der neuen Treppe wiederverwendet wurden, sind zudem mit Schutzmittel besprüht worden. Das neue Holz für den Treppenaufgang, so der Fachmann weiter, wurde technisch getrocknet. Die dafür nötige Wärme zerstört das Eiweiß im Holz und entzieht dem Holzwurm die Nahrungsgrundlage. Rund 15 000 Euro musste die Kommune für die Sanierung und bauliche Veränderung im romanischen Turm mit barockem Dachstuhl berappen, teilte Bürgermeister Michael Sedelmayer mit. Der Einbau der neuen Treppe und das Entfernen der bisherigen, morschen Zwischendecke erleichtert die Wartung des Turmes, sagte Bauamtsleiter Ralf Kuhn.
Der Zugang zu Glocken und Dachstuhl ist nun ohne Turnübungen und Kopf-Einziehen möglich. Für die entsprechenden statischen Berechnungen war das Würzburger Ingenieurbüro Mitnacht zuständig. Eybe Horster aus dem Lindelbacher Kirchenvorstand betonte, wie froh die Kirchengemeinde sei, dass die Kommune die Sanierungskosten komplett übernommen hat. In den vergangenen Jahren hatte die Sanierung des Gemeindehauses die Finanzen der Kirchengemeinde schon genug belastet.