Viele Schüler halten nicht viel von Technik und Naturwissenschaften. Dabei wissen sie oft gar nicht, worum es dabei geht. Direkt mit Naturwissenschaften in diesem Fall Bionik (ein Wort, das aus Biologie und Technik zusammen gesetzt ist) wurden die Schüler der 7. und 8. Klassen der Realschule am Maindreieck konfrontiert.
Zukunftstechnik
Der Biologe Markus Böger und der Physiker Michael Völker waren nach Ochsenfurt gekommen, um die Jugendlichen über Bionik zu informieren. Zukunftstechnologie, die von der Natur inspiriert ist. Da wurde gezeigt, dass sich Autos an der Stromlinienform eines Fisches orientieren, der Helikopter seine Rotorblätter entsprechend der Libelle hat, Roboterarme dem Elefantenrüssel nachempfunden werden.
Dass die Technik sich an der Biologie orientiert, erklärten die beiden jungen Forscher in anschaulichen Bildern. Otto Lilienthal studierte genau den Aufbau der Vögel, denn er wollte den Traum des Menschen vom Fliegen durchsetzen. Doch es wurden auch die Unterschiede zwischen Biologie und Technik am Beispiel des Vogels und des Flugzeuges dargestellt. Markus Böger bezog die Schüler immer wieder in seinen Vortrag ein und forderte zum Denken und Mitmachen auf.
Er erklärte den Lotuseffekt und zeigte, weshalb die genial gestaltete Oberfläche, bestehend aus tausenden winzigen Hügelchen, keine Angriffsfläche für Wasser, Klebstoff oder Honig hat. Die durch die Natur gewonnen Erfahrungen werden dann in der Technik beispielsweise im Sanitärbereich umgesetzt.
Spaß bei der Praxis
Besonders viel Spaß hatten die Realschüler beim praktischen Teil. An fünf Stationen konnten sie die Theorie in Experimenten nachvollziehen. Alles war professionell vorbereitet, die Versuche aufgebaut und jede Gruppe hatte ein Blatt, auf dem die Ergebnisse festgehalten wurden, genauso wie es in den Versuchslabors gemacht wird.
Es wurde beispielsweise getestet, welche Figur sich im Wasser am schnellsten bewegt, welcher Papierflieger am weitesten fliegt oder wie der Lotuseffekt funktioniert.
Die Schüler waren begeistert und mit Eifer bei der Sache. Das ist genau das, was die Initiative bezweckt. Interesse wecken, damit sich die Jugendlichen mit Natur und Technik beschäftigen. Birgit Lederer, die an der Realschule Mathematik und Physik unterrichtet, hatte das Projekt organisiert und war sehr zufrieden.