(sgs) Der Mensch ist sich ein Rätsel. Diese Meinung vertritt Autor Volker Sebold aus Untereisenheim, hauptberuflich Polizist in Würzburg. Am Freitag, 16. Juli, liest er ab 19.30 Uhr im Alten Rathaus seiner Heimatgemeinde aus seinem neuen Buch „Nachbarn“. Darin erzählt der 50-Jährige auf 100 Seiten kurze Geschichten, die den Menschen in Alltagssituationen beleuchten. Sie geben tiefe Einblicke in die Erlebniswelten unserer Nachbarn.
Das Buch des gebürtigen Haßfurters regt den Leser zum Nachdenken an. Die Geschichten schaffen Platz zur Selbstreflexion und zeigen die mannigfaltigen Facetten des menschlichen Daseins: Einsamkeit, Trauer, Sehnsucht, Verrat, Freundschaft, aber auch pralle Lust am Leben. Da verzweifelt ein alter Mann daran, dass keines der Kinder an ihn denkt. Im Gegensatz dazu wirft eine Verkäuferin die Last des Tages ab und genießt das Gelage einer fränkischen Schlachtschüssel.
Geprägt sind die Texte durch den unbestechlichen Blick eines Polizeibeamten hinter die scheinbar heile Fassade des Alltags. Sebold verließ mit 17 Jahren das Gymnasium, um in den Staatsdienst zu wechseln. Der Beruf ermöglicht ihm einen ungefilterten Blick auf die Wirklichkeit. Schreiben ist für den Fußball-Liebhaber ein Spiel mit Sprache und Stift, bei dem der Gewinner immer der Leser sein sollte.
Es ist nicht immer leichte Kost, die einem Familienmensch Sebold – er lebt mit Frau und zwei Kindern an der Mainschleife – vorsetzt. Es lohnt jedoch allemal, sich mit seinen Gedanken in der vorliegenden literarischen Form auseinander zu setzen.
„Nachbarn“ erschien im April 2010 in Eigenregie bei Books on Demand und ist im Buchhandel oder online, z.B. Amazon oder Libri, für 8,90 Euro erhältlich. ISBN: 978-3839167892.