Auch im 55. Jahr seines Bestehens setzte der Anglerverein Veitshöchheim seine Tradition des Anangelns im idyllischen vereinseigenen Seengelände unterhalb der Harrbacher Staustufe fort. Dies ist der Start in die diesjährige Angelsaison mit der Kürung des vereinsinternen Anglerkönigs. Zu diesem Zweck hatte der Verein zu Beginn des Monats zehn Zentner Forellen– zwischen 450 und 550 Gramm schwer – im kleineren der beiden Seen eingesetzt und dazu noch zehn größere Fische mit Gewichten zwischen 800 bis 1100 Gramm.
Von den derzeit 75 Vereinsmitgliedern griffen 24 zur Angel, darunter auch fünf Jugendliche. Jeder Teilnehmer hatte ein Fanglimit von zehn Stück. Nach dem Wiegen der Fische standen die Sieger mit ihrer jeweils schwersten geangelten Forelle fest.
Bei den Senioren waren dies: Maximilian Helmerich, der einen stolzen Fang von 1010 Gramm vorweisen konnte. Auf dem zweiten Platz landete Karl-Heinz Marschhäuser mit einer 1000 Gramm-Forelle. Patrick Schiefer belegte den dritten Platz mit einer 880 Gramm-Forelle.
Bei der Jugend bewies Robin Bund ein ruhiges Händchen und fischte 880 Gramm heraus. Den zweiten Platz belegte Meik Raderschaft mit einer 520 Gramm-Forelle und Denis Gebhard den dritten Platz mit 500 Gramm.
Vergrößerung der Seen
Fischte der Verein nach der Gründung 1962 in den ersten Jahren noch vorwiegend im Main, konnte er 1965 die beiden Seen 600 Meter unterhalb der Schleuse in Harrbach pachten, die so zum Anglerparadies des Vereins wurden. 1977 konnte der Verein den kleinen See käuflich erwerben. Dieser ist derzeit bis 1,80 Meter tief und deshalb leichter als der weniger tiefe größere See befischbar. Der Verein hat nun nach Angaben des Vorsitzenden Joachim Bund vor, auf einer Seeseite das Ufergelände abzutragen und so den kleinen See um 2500 Quadratmeter zu vergrößern und ihn durch Ausbaggerung um zwei Meter zu vertiefen. Der Vorsitzende erhofft sich, dass diese Maßnahme kostenneutral durchgeführt werden kann, denn das abzutragende Gelände-Material sei sandig und könne von der Baufirma verwertet werden. 2009 gelang es dem Verein auch, den flussaufwärts liegenden größeren See käuflich zu erwerben. Auch hier will der Verein eine Veränderung vornehmen, die allerdings im Gegensatz zum kleinen See mit 10 000 Euro kostenintensiv ist.
Waren früher im größeren See viele Weißfische, aber auch kapitale Raubfische anzutreffen, so ist laut Bund die Tiefe durch Verschlammung auf 0,6 Meter und damit auch der Besatz stark zurückgegangen. Nun sei geplant, den Schlamm im See auszubaggern, so dass dieser künftig eine Wassertiefe von zwei Meter aufweist. Dazu soll ein Teilbereich durch die Schüttung eines Erddamms abgetrennt und dieser mit dem ausgebaggerten Schlamm aufgefüllt werden. Insgesamt sollen so 18 000 Kubikmeter Aushub bewegt werden. Dadurch vergrößere sich nach den Worten des Vorsitzenden die Wiese zwischen den beiden Seen.
Spenden erwartet
Öffentliche Zuschüsse gebe es nicht. Dafür kann der Verein aber mit einer Spende von 4000 Euro durch die Sparkasse Mainfranken und 250 Euro durch die VR-Bank rechnen. Auch habe die Gemeinde zugesagt, einen Zinszuschuss zu gewähren, falls zur Finanzierung die Aufnahme eines Darlehens notwendig werde. Die Jugend ist ein wichtiger Bestandteil des Anglervereins. Der Vereinsführung liege es ganz besonders am Herzen, so Bund, den Nachwuchs schon frühzeitig das Verhalten in der Natur und den Umgang mit Tieren und Pflanzen nahe zu bringen.
Denn nur, wenn es gelinge, neben der Leidenschaft für das Angeln auch die Achtung vor der Natur zu vermitteln, würden aus Jungen und Mädchen waidgerechte vollwertige Angler, die später einmal in die Fußstapfen der Älteren treten und im Verein Verantwortung übernehmen. So zelteten auch am vergangenen Wochenende fünf Jugendliche mit Jugendwart Patrick Schiefer auf dem Seengelände. Seit Gründung des Vereins, findet jeweils in der letzten Juliwoche das weit bekannte Makrelenfest mit seinen Steckerlfischen und weitere Köstlichkeiten in Veitshöchheim auf dem Parkplatz an den Mainfrankensälen statt. Dessen Erlöse benötigt der Verein zur Finanzierung des Unterhalts und den Fischbesatz seiner vereinseigenen Seen. Der Verein hat aber, so Joachim Bund, von Jahr zu Jahr immer mehr das Problem, zur Ausrichtung des Festes genügend Helfer zu finden.