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Den schwierigsten Klimmzug geschafft

Ochsenfurt

Den schwierigsten Klimmzug geschafft

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    Vielmehr hat der fast 2100 Mitglieder zählende Traditionsverein den wohl schwierigsten Klimmzug seiner Geschichte geschafft - den Umbau der Halle an der B13. Und sich jetzt gleich noch einen moderneren Anstrich verpasst.

    Mitunter sind Hauptversammlungen das Sammelbecken für Nörgler und Besserwisser. Nicht so am Freitagabend in der TVO-Halle. Das Jahrestreffen des 1862 gegründeten Turnvereins war trotz der außergewöhnlichen langen Tagesordnung eine kompakte Sache. Und das, obwohl Wegweisendes anstand.

    Der Umbau der Führungsmannschaft zum Beispiel: Einstimmig verabschiedete sich der Verein von der herkömmlichen Vorsitzender-Stellvertreter-Struktur. Installiert wurde stattdessen ein fünfköpfiges, gleichberechtigtes Team, dem genaue Zuständigkeiten zugeordnet worden sind. Eine in der Landschaft der bayerischen Sportvereine seltene, aber umso modernere Konstruktion. Nötig waren die Vorstandswahlen sowieso geworden, hatte sich doch vor geraumer Zeit "Motor" Jürgen Schuhmann aus beruflichen Gründen vom Posten des Vorsitzenden zurückgezogen.

    Um die Verwaltung kümmert sich ab sofort der bisherige Vize-Vorsitzende Gerold Hohe. Zwar wird er schon wegen seiner bisherigen Arbeit wohl das Sprachrohr des Turnvereins bleiben. Doch Hubert Karl (zuständig für den Bereich Sport), Renate Egger (Finanzen), Klaus Müller (Liegenschaften) und Thorsten Reibold (Schriftführung) nennt die einstimmig verabschiedete Neufassung der Satzung ebenfalls "Vorsitzende". Das Fünfer-Team bildet geschlossen den Vorstand, dem neuerdings der so genannte Turnrat (zusammengesetzt aus den jeweiligen Stellvertretern der fünf Vorsitzenden, mindestens drei Beisitzern sowie den beiden Kassenprüfern und den 16 Abteilungsleitern) zur Seite steht.

    "Wir wollen viele Aufgaben auf viele Schultern verteilen", war denn auch der Leitspruch von Hohe. Die Mitglieder des Vorstandes agierten künftig für ihren Bereich völlig selbstständig. Dass sich der TVO auch in anderer Hinsicht vom altbackenen Image eines Turnvater-Jahn-Clubs zu einem jugendlichen Verein gewandelt sehen will, zeigt die Tatsache, dass die neue Satzung bereits 16-Jährigen ein Wahl- und Stimmrecht bei den Mitgliederversammlungen einräumt. Bisher galt dies erst für über 18-Jährige. Mehr noch: Hinter vorgehaltener Hand spricht man beim TVO davon, eine Art Geschäftsführer zu installieren.

    Dass der Verein erhobenen Hauptes durchs Jahr 2003 schreiten kann, hängt zweifellos damit zusammen, dass das Mammutprojekt Hallenumbau ohne größere Schrammen bewältigt wurde. Etwa 700 000 Euro kosteten die Arbeiten - 15 Prozent mehr als geplant. Dieses auf bauliche Überraschungen zurückzuführende Plus konnte aber nach Darstellung von Vorstandsmitglied Klaus Müller zu 60 Prozent durch Zuschüsse des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) und der Stadt sowie durch Spenden aufgefangen werden.

    Außerdem habe eine Gruppe von etwa einem Dutzend Freiwilliger beim Ausbau der legendären Keller-Bar "Hölle" und der ehemaligen Bühne Riesen-Einsatz gezeigt und dem TVO so über eine weitere Hürde geholfen, wurde auf der Hauptversammlung betont. Alles in allem stehe der Verein finanziell solide da, fasste die für Finanzen zuständige Renate Egger zusammen. So konnte es sich der Verein schließlich leisten, den zahlreichen Mitgliedern eine gute Nachricht mitzugeben: Die Mitgliedsbeiträge steigen heuer nicht.

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