Als sie am 24. April 1942 den großen Saal des Platzschen Gartens in Würzburg betrat, wurde Klara Sichel geblendet: Große Scheinwerfer waren auf den Emporen des Raumes aufgebaut. Die 65-Jährige hatte diesen beliebten Treffpunkt der Würzburger Gesellschaft sicher noch nie von innen gesehen, geschweige denn während einer Filmaufnahme. Die Kameras sollten einen entwürdigenden Vorgang dokumentieren: Die Durchsuchung von Hunderten unterfränkischen Jüdinnen und Juden vor der Deportation.
Würzburg/Kleinsteinach