Endlich ist es soweit: Die Generalsanierung des Dorfladens Uengershausen soll im Oktober 2017 starten. Im Haushalt hat die Gemeinde Reichenberg dafür 240 000 Euro eingestellt. „Da werden wir wahrscheinlich ungefähr hinkommen“, sagt Bürgermeister Stefan Hemmerich. Zum Glück muss die Gemeinde das nicht alleine stemmen. Das Amt für ländliche Entwicklung in Würzburg (ALE) ist mit im Boot und schießt 60 Prozent der förderfähigen Kosten zu.
Weil der Laden einen hohen sozialen Faktor hat und Treffpunkt für ältere Menschen ist, will das ALE das Projekt zur Stärkung der Dorfgemeinschaft und zur Aufrechterhaltung des Dorflebens unterstützen, so der Bürgermeister. In seiner letzten Sitzung hat der Gemeinderat Aufträge an Handwerksbetriebe der Region mit einer Gesamthöhe von etwa 180 000 Euro vergeben. Die Beschlüsse waren einstimmig.
Die Arbeiten am Dorfladen sollen im Oktober 2017 beginnen. „Wir wollen mit dem Dach anfangen“, sagt Hemmerich. Dort wird eine Dämmung im Dachstuhl angebracht und das ganze Dach neu gedeckt. Weiter geht es dann mit der Dämmung der Außenfassade, denn das Gebäude muss auch energetisch saniert werden.
Auch im Innenbereich wird einiges passieren. Im Dachgeschoss werden Büroräume für den Laden, eine Personaltoilette und ein Bereich für die Agenda21-Gruppe entstehen. Ohne das Engagement dieser Gruppe, allen voran Sigrid und Jürgen Kranz, wäre der Laden wohl nicht verwirklicht worden.
In vier Monaten intensivster Arbeit und rund 2 000 freiwilligen Stunden hatten engagierte Uengershäuser aus der ehemaligen VR-Bank ein kleines Schmuckstück gezaubert. Im Juli 2013 wurde eröffnet. Seitdem sorgen rund 35 Personen, vor allem Frauen, tagtäglich ehrenamtlich für den reibungslosen Ablauf des Geschäftes Regale einräumen, kehren, putzen, spülen. Und verkaufen.
Das Erdgeschoss mit dem Laden und der Sitzecke bleibt im wesentlichen wie bisher, nur die beiden Fenster zum Nachbarn werden zugemauert, sagt Hemmerich. Im Untergeschoss sollen Lagerräume, eine Heizzentrale und Toiletten für die Öffentlichkeit entstehen. Auch im Außenbereich sind zwei weitere Lagerräume, einer für Getränke und einer als „Multifunktionsschuppen“ vorgesehen. Denn dort wird auch vermehrt gefeiert. „Das ist eine schöne Geschichte“, meint der Bürgermeister.
Auch für die Uengershäuser, die ihren Dorfladen vor der Kirche als sozialen Mittelpunkt und sehen. Deshalb liegt ihnen die energetische Sanierung „dieser wunderbaren Einrichtung“ besonders am Herzen.
„Wir haben im Winter enorme Probleme, es hier drinnen warm zu bekommen. Die Heizkosten sind sehr hoch“, erläutert Sigrid Kranz. Außerdem soll das Gebäude auch von außen ein „wenig attraktiver“ werden – mit ein bisschen Farbe könne man da schon einiges machen.
Start der Sanierung ist im Oktober. Bis Ende Januar 2018 soll sie dauern, schätzt der Bürgermeister. Die Öffnungszeiten des Ladens sollen von den Arbeiten aber möglichst nicht beeinträchtigt werden. „Wir sind froh und dankbar, wenn es endlich losgeht“, sagt Sigrid Kranz. Dann könne man im nächsten Jahr das fünfjährige Bestehen in den frisch sanierten Räumen feiern.
Der Dorfladen Wissenswertes: Zwischen 1200 und 1400 Artikel findet der Kunde im Dorfladen Uengershausen, ein Vollsortiment mit allem, was man zum täglichen Leben braucht. Frisches Obst und Gemüse genauso wie Getränke, Grillkohle, Schreibwaren und Zeitschriften. Und täglich frisches Brot und Brötchen. Die Marktgemeinde Reichenberg unterstützt das Projekt und stellt das Gebäude mietfrei zur Verfügung. Die Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 7 bis 12.30 Uhr, Dienstag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr, Samstag von 7 bis 12 Uhr. Weitere Infos unter: www.dorfladen-uengershausen.de.