Kerzengerade fließt der Ensbach durch Ippesheim, aber dennoch irgendwie idyllisch. Doch der Bach wächst immer wieder zu und bedarf der intensiven Pflege. Anlieger sind über den Zustand nicht erfreut.
Bürgermeister Karl Schmidt hatte für die Gemeinderatssitzung zum Tagesordnungspunkt "Ensbach Ippesheim, Erhaltung/Gestaltung" eine Präsentation mit 40 Folien vorbereitet. Darin enthalten waren historische Fotos von Ensbach und Iff, dem heutigen Aussehen des Baches und von Visionen für die Zukunft.
Nicht das erste Mal war der Ensbach Thema im Marktgemeinderat. Schon vor Jahren hatte man sich in dem Gremium überlegt, wie man diesen gestalten könnte. Damals wie heute wartet man auf die Dorferneuerung, denn mit dieser lasse sich der Bach erhalten. Eventuell so, dass nicht regelmäßig Ausbaggerungen notwendig sind. Doch bis dahin ist noch ein langer Weg. Denn bis die Dorferneuerung kommt, werden laut Schmidt noch mindestens fünf Jahre vergehen.
Eigentümer sind für Brücken verantwortlich
Bürgermeister Schmidt ist zusammen einem Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes den Ensbach abgelaufen. Der Bach ist von der Quelle bis zur Mündung in die Iff etwa 1500 Meter lang, 200 Meter sind davon verrohrt.
In seiner Präsentation zeigte Schmidt die Entwicklungen am Ensbach auf. Nacheinander entstanden viele Brücken zu Anwesen über den Bach. Für jede dieser privaten Brücken sei der jeweilige Eigentümer auch verantwortlich, auch für die Reinigung des Baches darunter, bekräftigte Schmidt.
Der Ensbach ist unter dem Sportplatz verrohrt. Bei starken Regenereignissen kann der Sportplatz volllaufen. Dort gibt es auch einen gemauerten Überlauf. Der Ensbach speist zudem den kleinen Landschaftsweiher unterhalb des Sportplatzes.
Ein Teil des Ensbaches im Bereich der Schreinersmühle verläuft auf Privatgrund. Auch der Biber ist laut Schmidt am Ensbach zugange.
Mittel für Unterhalt im Haushalt einstellen
Weil der Bach immer wieder zuwächst, sei vor einigen Jahren der Bach in Handarbeit gereinigt worden. Schmidt betonte, dass der Unterhalt des Ensbaches eine Gemeindeaufgabe sei. Schmidt schlug vor, den Bach bis zur Verrohrung ausbaggern zu lassen. Auch sollte der Durchlass gereinigt werden und dort ein Sedimentfang angebracht werden. Der Rat stimmte zu, den Bach von der Mündung in die Iff bis zur Verrohrung ausbaggern zu lassen.
Vor dem Ausbaggern sollte auf Anraten des Wasserwirtschaftsamtes dies mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen werden. Der geschlossene Teil des Baches ist schwierig zu reinigen, doch Schmidt hat dafür eine Firma ausfindig gemacht. Billig ist dies nicht. 100 Meter würden etwa 10.000 Euro kosten, wenn das Material locker liegt.
Gemeinderätin Christina Alt meinte, dass es wunderschön sei, ein Dorf mit zwei Bächen zu haben. Es sei aber nicht schön, wenn ein Bach zuwachse und man ihn nicht mehr sehe. Gemeinderat Roland Pfeiffer sagte, dass man jetzt ausbaggern solle und für die Gestaltung auf die Dorferneuerung warten solle. Für den Unterhalt des Baches sollen in den Haushalten 2025 und 2026 Mittel eingestellt werden.
Für die Gestaltung der großen Wiese beim Ensbach oberhalb des Sportplatzes hatte Schmidt einige Ideen. Dort könnt ein Freizeitgelände entstehen. Mit einem Kleinspielfeld, einer Fasssauna oder einer Boule-Anlage. Aber das sind bislang nur Visionen.