Wenn ein Künstler am Ende seines Programms auf die Knie geht und den Bühnenboden küsst, dann muss etwas passiert sein. Dann hatte der Auftritt vor großem Publikum offenbar nichts Selbstverständliches. Was früher normal war – jetzt ist es besonders. Nach zweieinhalb Pandemiejahren mit Ausfällen, Verschiebungen und Dezimierung haben sich die Koordinaten verschoben. Kabarettist Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig waren Dankbarkeit und Erleichterung in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen nicht nur anzumerken – er zeigte sie ganz bewusst. Gleich zu Beginn an das Publikum gewandt ("Vielen Dank, dass Sie heute gekommen sind, trotz Corona und hohen Spritpreisen") und zur Verabschiedung eben mit dem Kuss des Bühnenbodens. Fast so, als habe er nach langer Zeit eine alte Liebe wiedergefunden.
Veitshöchheim