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HÖCHBERG: Der große „Findling“ ist umgezogen

HÖCHBERG

Der große „Findling“ ist umgezogen

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    Nicht nur geschichtlich bedeutsam, auch als Ausruh- oder Sonnenfläche gerne genutzt wird der Millionen Jahre alte „Findling“ am Spielplatz „Vogelnest“, wie es hier einigen Mitgliedern des Höchberger Verschönerungsvereins tun. Ihr Verein hatte den Stein umsetzen lassen.
    Nicht nur geschichtlich bedeutsam, auch als Ausruh- oder Sonnenfläche gerne genutzt wird der Millionen Jahre alte „Findling“ am Spielplatz „Vogelnest“, wie es hier einigen Mitgliedern des Höchberger Verschönerungsvereins tun. Ihr Verein hatte den Stein umsetzen lassen. Foto: Foto: Matthias Ernst

    Nun hat der große Stein, der vorher an der Ecke Kister Straße/ Heidelberger Straße sein Dasein fristete dank des Höchberger Verschönerungsvereins eine neue Bleibe gefunden. Zur Feier der Umsetzung an den Spielplatz „Vogelnest“ veranstaltete der Verschönerungsverein, bei frühlingshaften Temperaturen, ein Einweihungsfest.

    Für die Kinder wurde ein Eiersuchen, ganz dem österlichen Gedanken verpflichtet, mit Hühner- und Schokoladeneiern organisiert, und die vielen fleißigen Helfer des Tages nahmen in einer Pause ein Sonnenbad auf dem rund 120 Millionen Jahre alten Stein, der markant und gut gefasst am Spielplatzeingang liegt.

    Geologisch gesehen eigentlich kein Findling.

    Auch wenn der einzelne große Stein im Volksmund „Findling“ genannt wird, ist es geologisch gesehen eigentlich keiner, erläutert Dr. Eckhard Amelingmeier vom Mineralogischen-Geologischen Institut Würzburg. Er hatte den Stein im Vorfeld untersucht, um Näheres über seine Entstehung zu erfahren.

    „In der Geologie bezeichnet man mit dem Begriff „Findling“ meist große Steine, die während der Eiszeit durch Gletscher, zum Teil über weite Strecken, von ihrem Ursprungsort weg transportiert wurden und nach dem Abschmelzen des Eises als erratischer Block liegen blieben. Erratische Blöcke – die sich sozusagen verirrt haben – nennt man in den Geowissenschaften ganz allgemein große Gesteinsblöcke, die man fern ihrer Entstehungsorte antrifft.

    Allenfalls 100 Meter weit transportiert worden.

    Dieser bemerkenswerte, wunderschöne Gesteinsriese stammt allerdings aus Höchberg und ist allenfalls 100 Meter weit transportiert worden. Er wurde bei der Anlage des Gewerbegebietes in den 1970er Jahren aus dem geologischen Grund freigelegt und gehört als seltenes, aber nicht unbekanntes, Dokument zur geologischen Vergangenheit von Höchberg. Der Höchberger „Findling“ ist ein Riffkörper aus dem oberen Muschelkalk, der sich vor ungefähr 120 Millionen Jahren im damaligen Muschelkalkmeer gebildet hat.

    Der Verschönerungsverein wünscht sich, dass der Stein möglichst viele Menschen erfreuen soll, so der Vorsitzende Karl Bittermann. Eine kleine Metallstele trägt nähere Informationen zur Geschichte des Steins und Höchbergs. Die wurde schon mal von den Besuchern aus Höchbergs Partnerstädten Luz St. Sauveur (Frankreich) und Bastia Umbra (Italien), die sich am Wochenende in Höchberg aufhielten, ausführlich in Augenschein genommen.

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