Als am Dreikönigstag 1967 auf Initiative des im vergangenen Jahr verstorbenen Alt-Bürgermeisters Alfons Müller zum ersten Mal ein Neujahrsempfang in Güntersleben stattfand, durften damals nur geladene Gäste in die Turnhalle der Volksschule kommen. Mittlerweile ist man mit der Veranstaltung nach der Zwischenstation Rathaus in der Festhalle angekommen, und auch in diesem Jahr zog es rund 400 Gäste in die Halle am Dürrbachpark. Das Neujahrstreffen zählt laut den Verantwortlichen zum „guten Ton“ in der Gemeinde, die zu Recht für ihren Gemeinsinn bekannt ist.
Es war das letzte Neujahrstreffen für Bürgermeister Ernst Joßberger – er geht ab Oktober nach zwölf Dienstjahren in den Ruhestand. Neben viel lokaler Prominenz konnte das Ortsoberhaupt noch einen ganz besonderen Gast begrüßen: sein Amtskollege Frank Ritter aus dem thüringischen Günthersleben hatte zum wiederholten Male den Weg in die befreundete unterfränkische Gemeinde gefunden. Seit ein paar Jahren pflegt man die Ortsfreundschaft recht intensiv. In einem virtuellen Schnelldurchlauf ließ Joßberger das rege Vereinsleben Revue passieren, welches das Zusammenleben in der Maternusgemeinde so entscheidend prägt.
Die Gemeinde steht in ihrer Entwicklung nicht still, die Finanzen sind nicht rosig, aber auch nicht alarmierend. „Zur Beruhigung: wir können uns den Wein für das Neujahrstreffen leisten,“ flachste der scheidende Bürgermeister.
Zum Ende des Neujahrstreffens zog Bürgermeister Ernst Joßberger noch einmal kurz Bilanz über seine bald zu Ende gehende Amtszeit und zeigte sich zufrieden. Für die anstehende Neuwahl im Juli wünschte er sich im Sinne der Demokratie, dass sich mehrere Bewerber um seine Nachfolge finden. Bislang hat mit seinem Stellvertreter Michael Freudenberger von der CSU nur ein Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen.
Diesem oblag dann auch das Schlusswort der Veranstaltung, bevor die vielen Gäste bei Wein und Gesprächen den Abend ausklingen ließen.
Ehrungen Manfred Dittmann (Kolpingfamilie), Heinrich Werner (Eigenheimer) und Angelika Will (Weinbauverein). Dittmann setzte jahrelang seine handwerkliche Ausbildung zum Nutzen der Gemeinde ehrenamtlich ein. Werner kümmert sich vor allem im Fasching auf und hinter der Bühne sowie beim Faschingszug um den reibungslosen Ablauf. Angelika Will gilt als Stütze und Ideengeberin bei den Veranstaltungen des Weinbauvereins. Blutspendehelfer Gerda Neubert, Hildegard Eisler, Marita und Axel Jung, Elfriede und Erich Geiger sowie Reinhold Schmucker; Friseurmeisterin Svenja Lochner kam wie auch KfZ-Technikermeister Philipp Wolf unter die 20 besten Jungmeister Unterfrankens. Theresa Kuhn legte mit der Traumnote 1,0 die beste Bachelorarbeit im dualen Studiengang BWL-Gesundheitsmanagement hin.