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EIBELSTADT: Der Kindergarten ist eine Großbaustelle

EIBELSTADT

Der Kindergarten ist eine Großbaustelle

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    Die geplante Südansicht der Eibelstadter Kindertagesstätte St. Nikolaus. Foto: ARCHITEKTURBÜRO JÄCKLEIN
    Die geplante Südansicht der Eibelstadter Kindertagesstätte St. Nikolaus. Foto: ARCHITEKTURBÜRO JÄCKLEIN Foto: Architekturbüro Jäcklein

    „Das wäre nicht genehmigt worden.“

    Reinhold Jäcklein, Architekt

    Im Eibelstadter Kindergarten St. Nikolaus wird derzeit im großen Stil saniert und gebaut. Das 4000 Quadratmeter große Grundstück gehört seit den 1970er Jahren der katholischen Kirchenstiftung.

    CSU-Stadtrat Peter Wolf ist in verschiedenen Funktionen in das Projekt involviert, dessen Bauherr die Kirchenstiftung ist. Gemeinsam mit Bürgermeister, Kindergartenleitung und Vertretern der Baufirma versucht er, die vielschichtigen Vorgänge zu erläutern.

    Das Ineinandergreifen von Zuständigkeiten und Zuschussgebern ist kompliziert. Ausgangspunkt für das Bauprojekt sei im Jahr 2014 die Erkenntnis gewesen, dass der Eibelstadter Kindergarten dringend vergrößert werden müsse, sagt Bürgermeister Markus Schenk. Schon seit Jahren arbeitete der kirchliche Kindergarten mit Notlösungen und Sondergenehmigungen, weil so viele Kinder die Einrichtung besuchen wollen.

    Von fünf auf acht Gruppen erweitern

    Festgestellt hatten Stadt und Landratsamt einen Bedarf von 197 Plätzen. Das entspricht 161 Kindern. Genehmigt waren für St. Nikolaus bislang aber nur 150 Plätze, sprich: 117 Kinder in insgesamt fünf Gruppen. Zunächst war diskutiert worden, ob der Bauteil aus dem Jahr 1975 nicht aufgestockt werden könne, so dass die drei neu hinzukommenden Gruppen Platz gefunden hätten.

    Immerhin war der nebenan befindliche 90er-Jahre-Bau erst kurz zuvor für 400 000 Euro ertüchtigt, etwa mit neuen Fenstern ausgestattet worden.

    Die Idee von der 1,4 Millionen teuren Aufstockung und Sanierung sei aber unter anderem am Erfordernis der Barrierefreiheit gescheitert, erläutert Reinhold Jäcklein, dessen Architekturbüro das Vorhaben plant. Der geforderte direkte Ausgang ins Freie sei nämlich nicht möglich gewesen, da das Gebäude auf einem Sockel stand.

    Auch sei die Gründung des Altbaus einer Aufstockung nicht gewachsen gewesen. „Das wäre nicht genehmigt worden“, sagt Jäcklein. Somit war klar, dass anstelle des 70er-Jahre-Baus ein Neubau her musste. Für diesen fand nun der erste Spatenstich statt, nachdem der alte Bau abgerissen worden war.

    Nicht alle Eltern waren vom Containerbau begeistert

    Eigentlich gibt es auf dem Gelände drei Baustellen: den Ersatzneubau, den zu sanierenden 90er-Jahre-Bau und den Interimsbau. In diesem Containerbau ist ein Großteil der Kinder während der Bauzeit untergebracht, und für ihn war eine eigene Baugenehmigung erforderlich. Nur ein schmaler Fußweg passt zwischen den Containerbau und die Baustelle. Nicht alle Eltern fänden diese Lösung optimal, sagt Kindergartenleiterin Sonja Heinze, die in das Projekt stark eingebunden ist und neben ihrer eigentlichen Arbeit auch viele organisatorische, mit dem Bau verbundene Aufgaben schultern muss.

    Lange sei nach einem Ausweich-Grundstück für einen kompletten Neubau gesucht worden, sagt Markus Schenk. Es habe sich aber kein geeigneter Platz gefunden. Und so mussten sich Eltern, Kinder und Nachbarn mit der beengten Situation abfinden. Dass der Bau dennoch stetig voranschreitet, sei dem guten Willen aller Beteiligten wie auch der Nachbarn zu verdanken, sagt Peter Wolf, für den die Baustelle schon beinahe eine Art Zweitwohnsitz geworden ist. Wolf ist in Eibelstadt nämlich nicht nur Kirchenpfleger, sondern auch Baubevollmächtigter der Kirchenstiftung.

    5,7 Millionen Euro kostet das Projekt

    Als solcher ist er Ansprechpartner für alle vor Ort Beschäftigten und muss außerdem die Finanzierung im Auge behalten. 5,7 Millionen Euro kostet das Projekt. Regierung, Kirchenstiftung und Diözese steuern insgesamt 3,5 Millionen Euro bei, so dass 2,2 Millionen von der Stadt als Zuschuss aufgebracht werden müssen. Ausgeschrieben werde übrigens nach wie vor, sagt Bürgermeister Schenk. Aufträge wie Fenster, Dach und Haustechnik müssen erst noch vergeben werden.

    Es ist eine komplizierte Baustelle – mit der Regierung von Unterfranken als Zuschussgeber für den Zuschuss der Stadt, dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde sowohl für die baulichen Maßnahmen als auch für den Betrieb des Kindergartens, und mit der Diözesanbauordnung, die obendrein beachtet werden muss.

    Anfang 2018 soll alles fertig sein

    Wenn die Baumaßnahme abgeschlossen ist, werden im Erdgeschoss des Neubaus die drei Krippengruppen nebst Schlaf- und Nebenräumen einziehen. Im Obergeschoss finden drei Kindergartengruppen Platz. Zwei weitere Kindergartengruppen werden im Obergeschoss des benachbarten 90er-Jahre-Baus untergebracht. In dessen Erdgeschoss bleiben die städtische Bücherei und der Mehrzweckraum. Die Heizung läuft über eine Erdwärmepumpe, auf das Dach kommt eine Photovoltaikanlage.

    Architekt Reinhold Jäcklein ist besonders stolz auf die Außenfassade des Kindergartens. Da im Obergeschoss die Kinder auf einen um das Gebäude laufenden Balkon gelangen können, ist eine Absturzsicherung vonnöten. Die wird aber nicht über ein Gitter, sondern in Form eines Netzes gewährleistet, in das bunte Dekorationen eingearbeitet sind.

    Wenn alles nach Plan läuft, können die neuen Räume Anfang 2018 bezogen werden. Dann nehmen die Freianlagen die Stelle der Container ein.

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