Im Rahmen des Integrierten nachhaltigen städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (INSEK) wurde die Gestaltung der Ortseinfahrten als attraktives Entree für die Gemeinde Kist angeregt. Insbesondere im Bereich des nördlichen Ortseingangs, von Würzburg beziehungsweise von der Autobahn kommend, besteht Potenzial, die Attraktivität zu stärken und die Außenwirkung der Gemeinde zu verbessern, so Bürgermeister Volker Faulhaber (SPD) in der Gemeinderatssitzung.
Für den Bereich westlich der Staatsstraße 578 mit dem Gelände der Firma Baustoff Scheder, der Tankstelle, Maxl-Bäck, dem Gasthaus "Zum Hirschen" sowie weiteren unbebauten Grundstücken liege kein Bebauungsplan vor, sodass sich die Zulässigkeit von Bauvorhaben und die Nutzung der Grundstücke nach dem Paragraf 34 des Baugesetzbuches als Einzelfallentscheidung richtet.
Ungünstige Konstellationen
Das Gebiet östlich der Staatsstraße wurde mit dem Bebauungsplan "Am Kalten Loch" aus dem Jahr 1967 überplant; im Laufe der Jahre hätten sich dort ungünstige bauliche Konstellationen und Grundstücksnutzungen ergeben, die eine Planungsanpassung erforderlich und sinnvoll erscheinen lassen.
Zur Steuerung der städtebaulichen Entwicklung und um ein Handlungsinstrument auch für die privaten Flächen zu erhalten, auf die die Gemeinde ansonsten keinen direkten Einfluss nehmen könne, soll in Abstimmung mit dem Planungsbüro Haines-Leger und dem Landratsamt Würzburg die Aufstellung eines Bebauungsplans erfolgen. In dem Bebauungsplan "Ortseingang Nord" können die gemeindlichen Belange und Planungsziele entsprechend berücksichtigt werden, so Faulhaber.
Im ersten Schritt, dem Aufstellungsbeschluss, wird der räumliche Umgriff des geplanten Baugebiets festgelegt, ohne nähere Details über den Inhalt und die Festsetzungen zu treffen. Diese Einzelheiten werden erst im Laufe des Verfahrens festgelegt, so der Bürgermeister. Man überlegt in dem Plan ein Mischgebiet auszuweisen, mit Wohnbebauung in zweiter und dritter Reihe. "Zwischen den beiden Kreiseln wäre eine gewerbliche Nutzung wünschenswert", fuhr Faulhaber fort. Stephan Spall (CSU) regte an, noch vier weitere Grundstücke in den Bebauungsplan aufzunehmen, die derzeit noch als Gärten genutzt werden.
Veränderungssperre
Man einigte sich darauf, dass das Planungsbüro dies prüfen soll und auch, welche Planungsziele schon im Bebauungsplan festzuhalten sind. Außerdem will man bei der Aufstellung des Bebauungsplanes auf die anwaltlichen Dienste der Würzburger Kanzlei Bohl & Coll. bei Bedarf zurückgreifen. Diese Vorgehensweise habe sich beim Baugebiet "Flußäcker I" bewährt, so Faulhaber. Gleichzeitig sprach sich der Gemeinderat geschlossen für eine Veränderungssperre aus, sodass keine größeren baulichen Veränderungen, die den Zielen des Bebauungsplanes entgegenstehen, von den Grundstückseigentümern getroffen werden können.