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FUCHSSTADT: Der Mohn ist vom Acker

FUCHSSTADT

Der Mohn ist vom Acker

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    Pause am Strohballen: Beim Fuchsstadter Feldfest war viel los.
    Pause am Strohballen: Beim Fuchsstadter Feldfest war viel los.

    Zahlreiche Besucher zog der fünfte Mohnday nach Fuchsstadt. Bei guten Wetterbedingungen wurde die Ernte eingebracht.

    Das Feldfest begann mit einem Gottesdienst. Die evangelische Ortspfarrerin Heidi Landgraf hatte für den besonderen Anlass extra ihren Urlaub unterbrochen. Gerne hätte sie den Gottesdienst gemeinsam mit ihrem katholischen Kollegen, Pater Gerhard Wenzel, gefeiert. Doch das sei heuer endgültig von der katholischen Kirche untersagt worden. Sie selbst glaube, dass Gott weder evangelisch noch katholisch sei. „Manche Dinge muss man nicht verstehen“, fügte sie noch hinzu.

    In ihrer Predigt, für die sie viel Applaus erntete, ging sie dem Anlass gemäß auf die Mohnpflanze ein. „Von ihr können wir viel über unseren Glauben lernen“, meinte sie. Artenreich sei die Familie der Mohngewächse genau wie die Gemeinschaft der Gläubigen. Aber nicht nur das: Genau wie die Mohnblume brauche auch der Glaube Geduld, gute Pflege und viel Zeit.

    Innenstaatssekretär Gerhard Eck hatte seine vierzigseitige Rede im Auto gelassen, denn Festreden bedeute nicht feste zu reden, sagte er. Stolz sei er auf die fränkische Heimat. „Wir leben in einem gelobten Land, kein Landstrich auf dieser Erde ist so schön“, meinte er. Das Anliegen des ökumenischen Gottesdienstes werde er bei entsprechender Stelle ansprechen und sehen, ob sich da nicht was machen lässt.

    Vom Innovationsgeist der Kommunen in Bayern sprach er, und von innovativen Mitbürgern, wie Helmut Kleinschroth und Martin Schiffer, den Veranstaltern des Mohnday. Das Mohnfest solle Anlass geben, über den hohen Lebensstandard nach zu denken, aber auch über den unerbittlichen Wettbewerb in der Landwirtschaft.

    Die Landwirte müssten sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen, und öfter wieder auf alte Dinge zurückgreifen, wie Kleinschroth beispielsweise mit Emmer und Mohn. Dadurch werde auch die Landschaft wieder artenreicher und vielfältiger.

    Außer Eck waren noch weitere Politiker gekommen. Sie alle lobten das große Engagement der Verantwortlichen und das attraktive Fest. Man bemühe sich, alles zu tun, damit der ländliche Raum auch weiterhin gestärkt werde, hieß es.

    „Wenn wir gute Produkte wollen, brauchen wir gute Rohstoffe“, sagte Bäckermeister Martin Schiffer. Die findet er seit Jahren schon in Fuchsstadt, denn regional ein zu kaufen, ist ihm wichtig. Und die Vielfalt in der Natur. Die gehe verloren, wenn kleine bäuerliche Strukturen vernichtet werden, und es nur noch große Betriebe gibt, meinte er.

    Zahlreiche Menschen verfolgten schließlich ab 14 Uhr die Mohnernte. Für Mähdrescher-Fahrer Felix Baumgärtner eine Sache mit sehr viel Fingerspitzengefühl. Bereits am Tag vorher war die Maschine für die Bedürfnisse des Mohns umgebaut worden. Rundum zufrieden mit dem Tag war Landwirt Kleinschroth: „Das Wetter hat mitgespielt, unser Rotkornweizenbier kommt sehr gut an und der Mohnertrag ist auch zufriedenstellend.“

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