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LANDKREIS WÜRZBURG: Der neue Landrat heißt Nuß

LANDKREIS WÜRZBURG

Der neue Landrat heißt Nuß

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    Landrat Waldemar Zorn (rechts) gratuliert Eberhard Nuß zur Wahl und Eva-Maria Linsenbreder für den fairen Wahlkampf.
    Landrat Waldemar Zorn (rechts) gratuliert Eberhard Nuß zur Wahl und Eva-Maria Linsenbreder für den fairen Wahlkampf. Foto: FOTO UWE BECK

    Eine Überraschung ist das Ergebnis nicht. Politik-Kenner hatten der 51-jährigen Linsenbreder nicht wirklich große Chancen eingeräumt. Der „Nuß-Knacker“ von SPD-Urgestein und Bundestagsabgeordneten Walter Kolbow, den er der Kandidatin noch vor wenigen Tagen schenkte, hat das Wunder eines Partei-Wechsels an der Spitze des Landkreises nicht vollbracht. CSU-Mann Zorn übergibt sein Amt in sechs Wochen an den Kreisvorsitzenden der Landkreis-CSU, Eberhard Nuß.

    Der will offen sein für alle Menschen und sie dort abholen, wo sie sind, nämlich mitten im Leben. „Ich möchte mit allen Gruppierungen zusammenarbeiten als Landrat und erwarte aber auch deren Einsatz im Kreistag“, legte er seine Linie fest. Dass Nuß das kann, hatte er schon als Stellvertreter von Zorn bewiesen, als der wegen einer schweren Krankheit länger pausieren musste. Für ihn ist der Wahlabend etwas ganz Besonderes: „Mein Erfolg ist auch der Erfolg von Waldemar Zorn.“ Nuß hat Achtung vor seiner Herausforderin Linsenbreder und zollte ihr ein Lob: „Das war der fairste Wahlkampf, den ich bisher erlebt habe. Keiner ist persönlich geworden und hat Schwächen des anderen ausgenutzt.“

    Das Lob gab Linsenbreder zurück, die weiterhin die Politik im Kreistag und in ihrem Heimatort Kleinrinderfeld als Bürgermeisterin mitgestaltet. Sie gratulierte Nuß: „Wir werden wie bisher gut zusammenarbeiten.“

    Die wahren Sensationen spielten sich im Würzburger Rathaus ab und warfen ihre Schatten auch auf die christsozialen Politiker im Sitzungssaal des Landratsamtes. Deren Gesichter wurden immer länger, als klar war, dass CSU-OB Pia Beckmann nach sechs Jahren Amtszeit ihren Sessel für Georg Rosenthal von der SPD räumen muss.

    Vergleichsweise unspannend waren da die Ergebnisse aus den 253 Stimmbezirken. Schon früh lag Nuß vorne, die Anspannung im Gesicht des CSU-Kreisvorsitzenden ließ deutlich nach. Seine Eltern hatten die Auszählung im Sitzungssaal mitverfolgt und gratulierten ihrem Sohn: „Wir sind stolz auf unseren Eberhard“, freuten sich Albin und Adelgunde Nuß.

    Mit der Beteiligung an der Stichwahl – nur noch 41,76 Prozent – kann niemand zufrieden sein, machte der noch amtierende Landrat Zorn deutlich. Am 2. März waren es immerhin 69,75 Prozent gewesen. Zorn: „Die Leute sind wahlmüde, das Ergebnis war vorherzusehen, da haben sich viele gesagt, ich gehe nicht mehr wählen. Als Demokrat muss ich das ablehnen.“ Wenn die Stadt-CSU an diesem Montag vor Pressevertretern ihre Wahlschlappe analysiert, wird Zorn dabei sein: „Ich gehe nicht nur zu Gewinnern.“

    Er wünscht seinem Nachfolger nur eins: „Viel Kraft und Freude bei der Arbeit, da kann man viel auf den Weg bringen.“

    „Ich habe bei der Landratswahl das Beste herausgeholt“

    Eva-Maria Linsenbreder Landratskandidatin (SPD)

    Hochzufrieden mit ihrem Ergebnis ist SPD-Frau Linsenbreder. Es wäre vermessen gewesen, an einen Wechsel im Landkreis zu glauben, sagte sie in einem ersten Statement. Allerdings: Die geringe Wahlbeteiligung schade meist der SPD, analysierte sie kurz. „Ich habe das Beste herausgeholt, bei der Kreistagswahl mit fast 43 000 Stimmen und auch an diesem 16. März.“ Mit Nuß wird sie gut zusammenarbeiten können, bestätigte sie. Und das wird der künftige Landrat zu schätzen wissen, denn nach den Kreistagswahlen haben sich die Verhältnisse nicht gerade zu Gunsten der CSU verschoben.

    Die Kandidaten haben sich ganz unterschiedlich am Wahltag beschäftigt: Nuß war in der Kirche und wandern, Linsenbreder putzte ihre Wohnung und arbeitete im Rathaus.

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