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Der Streit spitzt sich noch weiter zu

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Der Streit spitzt sich noch weiter zu

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    "Ich hätte mir vom Ministerium erwartet, dass es nicht nur die Aktion der Zahnärzte verurteilt, sondern dass es die Ersatzkassen kritisiert. Schließlich ist das erste Unrecht von den Kassen begangen worden", so Geßner.

    Erst nach dem "Rechtsbruch" der Krankenkassen hätten sich die Zahnärzte erlaubt, das moralische Recht auf ihre Seite zu nehmen und diese Aktion zu starten. Gleichwohl räumt Geßner unumwunden ein, dass die Aktion rechtlich nicht ganz haltbar sei. "Sie steht auf tönernen Füßen. Aber wir sehen keine andere Möglichkeit, unsere Interessen durchzusetzen, als das zu tun, was im Moment läuft." Seit Montag werden Versicherte der Ersatzkassen nur noch auf Rechnung behandelt.

    Wie die Barmer auf VOLKSBLATT-Anfrage bestätigte, sind viele Versicherte verunsichert. Für die Barmer bedeute die Verunsicherung der Patienten in den Zahnarztpraxen einen erhöhten Klärungsbedarf und Beratungsaufwand, sagte Ronald Bergmann, stellvertretender Regionalgeschäftsführer für Unterfranken. Laut Bergmann bietet die Barmer ihren Versicherten sogar an, eine Abtretungserklärung unterschreiben zu lassen. Dies hat einen Vorteil, dass die Versicherten ihre zahnärztlichen Beträge nicht auslegen müssen.

    Wie lange die Zahnärzte die Aktion fortsetzen wollen, will sich Geßner nicht festlegen. Je kürzer, desto besser sei es für alle Beteiligten, meinte er. Zugleich betonte er die Entschlossenheit der KZVB, so lange weiter zu machen, "bis wir Recht bekommen oder bis die Krankenkassen mit der KZVB an einem Tisch sitzen". Ein Verhandlungsvorschlag des Sozialministeriums, so Geßner, sei an der "sturen Haltung" der Kassen gescheitert.

    Den Vorwurf, dass die Krankenkassen nicht verhandeln wollten, will Bergmann so nicht auf sich sitzen lassen. Bereits seit mehreren Jahren sei es mit der KZVB einfach nicht mehr möglich, auf partnerschaftlichem Weg zu einer Einigung zu kommen. Er verwies darauf, dass im November 2001 eine Schlichtungsstelle eine Steigerung der Zahnarzthonorare beschlossen hatte, die die gesetzlichen Vorgaben bei weitem übertroffen habe. Allerdings sei dieser Beschluss durch die staatliche Aufsichtsbehörde aufgehoben worden.

    Zur Drohung von Sozialministerin Stewens sagte Geßner, dass die KZVB entsprechende Rechtsmittel dagegen einleiten und rechtlich alles ausschöpfen werde, was möglich sei. Er weiß aber auch, dass es mehrere Jahre dauern kann, bis ein Urteil gefällt wird. Zwischenzeitlich könnten einige Praxen pleite gehen, befürchtet der Mediziner. Geßner ist sich dennoch bewusst: "Sollten uns von Seiten des Staates Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, dann müssen wir uns beugen."

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