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RANDERSACKER: Der Traum vom eigenen Wein wurde wahr

RANDERSACKER

Der Traum vom eigenen Wein wurde wahr

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    Sabine, Florian und Uwe Steigerwald vor ihrem Weingut am Tanzplan, dem traditionellen Tanz- und Festplatz im Altort Randersacker. Am Wochenende findet dort das Tanzplan- und Hoffest des Weingutes statt.
    Sabine, Florian und Uwe Steigerwald vor ihrem Weingut am Tanzplan, dem traditionellen Tanz- und Festplatz im Altort Randersacker. Am Wochenende findet dort das Tanzplan- und Hoffest des Weingutes statt. Foto: Foto: Baumeister

    Es ist wieder soweit und diesmal ist es sogar ein kleines Jubiläum: Das Weingut Steigerwald in Randersacker lädt von Samstag bis Montag, 20. bis 22. August, zum Hof- und Tanzplanfest in den historischen Altort der Weinbaugemeinde ein. Es ist das 15. Fest dieser Art.

    Für das Jubiläumsjahr hat Florian Steigerwald (28 Jahre) einen besonderen Jubiläumswein kreiert. Der trockene Müller-Thurgau aus alten Reben ist abgefüllt in 600 Flaschen, deren Etikett die Künstlerin Theresa Hartmann aus Leinach gestaltet hat.

    Hartmann hat sich neben ihrem Lehramtsstudium leidenschaftlich dem Malen verschrieben. Ihre farbstarken Gemälde können die Gäste der Steigerwalds schon länger an den Wänden des Schoppenstübles in der Maingasse bewundern. Hartmann gehört in dem Familienbetrieb als Schwester der Freundin des Juniors quasi mit zur Verwandtschaft.

    2016 ist für die Randersackerer Weinbaufamilie in der Maingasse ein ganz besonderes Jahr. Denn nicht nur das jährliche Fest feiert Jubiläum, es gibt weitere runde Geburtstage zu feiern: 25 Jahre ist es her, dass Uwe und Sabine Steigerwald den Traum, eigenen Wein zu trinken, zu einem Nebenerwerb ausbauten.

    1991 hatte ihm Vater Günter die Übernahme des elterlichen Weinbergs angeboten. Zwei Jahre, nachdem der Schlossermeister begonnen hatte, die Trauben der kleinen Rebfläche selbst auszubauen, statt sie wie Anita und Günter Steigerwald früher bei der Genossenschaft abzuliefern, eröffnete das junge Ehepaar 1993 die Heckenwirtschaft, damals noch in der Randersackerer Schulstraße. „Wir hatten damals nur Müller-Thurgau - einen trockenen und einen halbtrockenen“, erinnert sich Sabine Steigerwald an die Anfänge.

    1993 legten sie und ihr Mann aber auch den Grundstein für den Sitz des heutigen Weinguts. Im selben Jahr kauften sie das Haus in der Maingasse. Das traditionsreiche Gebäude - „hier war früher das erste Randersackerer Weinlokal gewesen“, weiß der Hausherr – musste vor dem Einzug der Familie erst umgebaut werden. „Das war in dem denkmalgeschützten Haus nicht so einfach und nicht gerade billig“, erinnert sich Sabine Steigerwald. Daher habe ihr Mann auch einiges selber gemacht.

    Ausschlaggebend für den Kauf des Hauses innerhalb des Randersackerer Altort-Ensembles war vor allem der Gewölbekeller gewesen. Aber auch die Lage zog die Steigerwalds an. „Hier ist man mittendrin und wird auch von Touristen gefunden.“ Gekeltert worden war in dem Keller schon früher in der Maingasse, bis sich die Vorbesitzer, die Steinhauer-Familie Röder, wieder ganz auf ihre eigentliche Profession verlegten.

    1996 schließlich zog das Weingut Uwe Steigerwald in die Maingasse um und eröffnete das Schoppenstüble. Das kleine Weinrestaurant, das ähnlich wie die Heckenwirtschaften nicht ganzjährig, sondern nur zeitweise geöffnet hat, und die Handarbeit im Weinberg sind das Reich von Sabine Steigerwald. Als Tochter Katharina und Sohn Florian größer waren, absolvierte die Uhrmacherin und Hausfrau den Kurs für Nebenerwerbswinzer. Denn bis vor fünf Jahren der Junior, nach Winzerlehre und Studium der Weinbautechnik, in den Betrieb einstieg, blieben die Steigerwalds Nebenerwerbswinzer. Mit Sohn Florian änderte sich das jetzt.

    Aus den ehemals 1,5 Hektar Rebfläche sind 4,5 Hektar geworden. „Damit zählen wir zu den kleineren Betrieben, sind aber nicht mehr die Kleinsten“, zeigt sich der Fachmann stolz über das Erreichte. Auch die Weinkarte ist deutlich gewachsen. Fünf weiße und zwei rote können die Gäste mittlerweile kosten. Ein, zwei Sorten, sagt Florian Steigerwald, sollen noch dazu kommen, mehr nicht. „Ich möchte weiterhin auf die Regionalität schauen und sehen, welche Reben sich hier wohlfühlen.“ Auch angesichts des spürbaren Klimawandels sieht er darin die Zukunft. „Momentan stellen wir fest, dass der Silvaner die derzeitigen Wetterbedingungen bei uns am besten toleriert.“

    Eng geworden, verrät er, ist es mit der steigenden Rebfläche auch im Keller. Ein Ausbau oder Umzug wohl in naher Zukunft unumgänglich. Vor allem sollte Freundin Katharina Hartmann nach ihrem Ingenieurs-Master „Innovation im Mittelstand“ mit in den Betrieb einsteigen und so noch mehr Fläche notwendig machen.

    Ein Standortwechsel, versichert er, sei dann aber nicht geplant. Glücklicherweise gibt es in der Nachbarschaft Entwicklungspotenzial. Auch die Möglichkeit, mit der Produktion in einen Neubau umzuziehen, sei vorhanden, sagt er. Der Sitz des Weingutes mit dem Schoppenstüble am Tanzplan bliebe aber in jedem Fall bestehen. Und damit das Tanzplanfest. Eigentlich als einmalige Feier aus Anlass der Restaurierung der Mutter Gottes am Haus geplant, wurde es zur festen Einrichtung, immer am Wochenende nach Mariä Himmelfahrt.

    Auch im Jubiläumsjahr werden wieder Verwandte, Freunde und Nachbarn der Steigerwalds kräftig zum Gelingen beitragen. Selbst Freunde der Tochter aus München (wo sie derzeit lebt), packen dann, berichten sie, ohne viel Federlesens mit an, wenn der Ansturm der Gäste für die eingeplanten Helfer nicht mehr zu bewältigen ist.

    Mutter Sabine und Sohn Florian übrigens tauschen beim Fest die Rollen: Sie ist zuständig für den Weinausschank und er steht am Grill.

    Mehr Informationen unter: www.weingut-steigerwald.de

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