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GREUßENHEIM: „Der Twist war schuld“

GREUßENHEIM

„Der Twist war schuld“

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    Goldene Hochzeit: Mit der Bartholomäus-Kirche in Greußenheim ist das Ehepaar Ingrid und Lothar Oppmann seit vielen Jahrzehnten eng verbunden.
    Goldene Hochzeit: Mit der Bartholomäus-Kirche in Greußenheim ist das Ehepaar Ingrid und Lothar Oppmann seit vielen Jahrzehnten eng verbunden. Foto: Foto: E. Streitenberger

    Sie sind der Pfarrgemeinde besonders verbunden: Lothar Oppmann ist seit 1986 Ministrant und Küster, seine Gattin Ingrid nähte die Gewänder für Ministranten und Sternsinger, entwarf und bestickte Stolen und Talare für die Priester. Zum Dorffest 2012 restaurierte sie den Baldachin für die Fronleichnamsprozession. Bischof Friedhelm Hofmann war begeistert, als er ihn bei seiner letztjährigen Visitation begutachtete.

    Ingrid und Lothar Oppmann feierten jetzt Goldene Hochzeit, doch alles begann sehr weltlich: Als sich der Musikant Lothar mit seinen Musikfreunden auf den Weg zur Faschingsveranstaltung machte, verkündete er eigentlich nur zum Spaß: „Heute suche ich mir meine Frau.“ Daran geglaubt hatte er eigentlich nicht. „Der Twist war schuld“, sagt Ingrid Oppmann lächelnd und bekommt zustimmendes Kopfnicken von Lothar: „Sie kam und siegte und eroberte mein Herz.“ Beim Faschingstanz haben sich die beiden kennengelernt und es hat gleich gefunkt. Er spielte das Schlagzeug in der Musikkapelle Margetshöchheim und sie liebte den Twist. Zwei Jahre später heirateten sie im November.

    Lothar Oppmann wurde 1945 als ältester von drei Geschwistern in Margetshöchheim geboren. In der Lehranstalt in Veitshöchheim erlernte er den Beruf des Gärtners und arbeitete 43 Jahre im Zoologischen Institut in Würzburg. Seine Frau Ingrid ist ein Jahr jünger und wurde in Greußenheim als älteste von sechs Geschwistern geboren. „Nadel und Faden hat mir der Herrgott in die Wiege gelegt“, sagt sie. So war es für sie klare Sache, dass sie den Beruf der Damen-Schneiderin erlernte.

    Nach der Hochzeit wohnte das Paar drei Jahre in Würzburg, bevor es beschloss, in Greußenheim ein Haus zu bauen. Mit ihren zwei Söhnen Michael und Frank zogen sie 1971 ins neue Haus. Heute sind sie stolze Großeltern von Leon und Phil.

    Fromme Wallleute sind die Oppmanns: Im nächsten Jahr wird sie die von ihr restaurierte Fahne zum 25. Mal nach Walldürn tragen. Auch für Lothar wird es dann die 25. Wallfahrt sein, die er aber krankheitsbedingt nicht mehr zu Fuß gehen kann. Er hat den Fahrdienst übernommen und fährt das Begleitfahrzeug der Musikanten.

    Aber nicht nur in der Pfarrgemeinde ist das Ehepaar sehr engagiert. „Es gibt fast keinen Verein, bei dem wir noch nicht geholfen haben“, sagt Ingrid. Lothar ist Gründungsmitglied beim Musikverein und hat lange im Spielmannszug mitgespielt, war 30 Jahre stellvertretender Vorsitzender beim Obst- und Gartenbauverein. Bei den „Zwieweltratern“, die 33 Jahre lang den Greußenheimer Fasching prägten, war Lothar aktiv und Ingrid hat die oft sehr ausgefallenen und aufwendigen Kostüme für Sitzungspräsident Pfarrer Eberhard Ritter und seine Freunde genäht.

    Am Samstag feierte das Paar mit Pfarrer Ritter und Pfarrer Josef Hauck einen Dankgottesdienst, musikalisch umrahmt von den „Jungen Franken“. Ehemalige Ministranten waren dabei und sagten dem Küster und seiner Frau auf diesem Weg danke.

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