In den meisten Gemeinden stehen die Rathauschefs fest, in einigen wenigen aber bleibt es spannend bis zum 29. März. So müssen beispielsweise die Bürger in Kürnach, Rimpar und Zell noch einmal an die Urne.
Die Anspannung stand den drei Kandidaten in Höchberg ins Gesicht geschrieben. Letztlich gab es einen klaren Sieger: Mit knapp 60 Prozent zieht der überparteiliche Alexander Knahn ins Rathaus ein und tritt damit die direkte Nachfolge von Peter Stichler (SPD) an. „Ich bin überglücklich und vollkommen überrascht und freue mich sehr auf die Aufgabe“, kommentierte Knahn seinen Wahlerfolg. Deutlich dahinter lag CSU-Kandidatin Sarah Braunreuther mit 22,04 Prozent. "Der Wähler hat entschieden, aber das Leben geht weiter“, meinte sie enttäuscht, aber gefasst. Grünen-Kandidat Sven Winzenhörlein schaffte es auf 19,48 Prozent.

In Zell müssen die Wähler ein zweites Mal zur Urne. Dort stehen Joachim Kipke (Zeller Mitte/Freie Wähler) und Sebastian Rüthlein (SPD/Junge Liste) in der Stichwahl. Mit zehn Stimmen mehr als Kipke gilt Rüthlein als Favorit. Silvia Schlagmüller erhielt 30,89 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag hier bei etwa 60 Prozent.
Hohe Wahlbeteiligung in Kürnach
Drei Kandidaten stellten sich in Kürnach zur Wahl. Nachdem der bisherige Bürgermeister Thomas Eberth öffentlich gemacht hatte, selbst für den Landratsposten zu kandidieren, warfen Susanne John (CSU), Rene Wohlfahrt (SPD) und Michael Freimann von den Freien Wählern ihren Hut in den Ring. Eine Stichwahl liefern sich John (36,3 Prozent) und Wohlfahrt (33,2 Prozent). Beide freuten sich über den bislang fairen Wahlkampf und die hohe Wahlbeteiligung, die bei 87,1 Prozent lag.
Einen Wechsel gibt es auch im Rimparer Rathaus. Gleich vier Kandidaten meldeten sich zur potentiellen Nachfolge: Bernhard Weidner (CSU), Rene Schleich (FW), Elke Weippert (SPD) und Margarete Mai-Page (Rimparer Liste/IGU). Einen klaren Vorsprung legte Bernhard Weidner hin. Allerdings reichen seine 43,16 Prozent (1771 Stimmen) nicht für die absolute Mehrheit. Spannend war dagegen die Frage, welcher Kandidat es in die Stichwahl schafft: 23,67 Prozent (971) erhielt Margarete May-Page (IGU-RL), 23,20 Prozent (952) Elke Weippert von der SPD. Bei der Auszählung der Stimmen lieferten sich beide Kandidatinnen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Führte May-Page anfangs mit sicherem Vorsprung, so schwand dieser je mehr von den insgesamt 16 Wahlbezirken vollständig ausgezählt waren. Am Ende fehlten Weippert gerade einmal 19 Stimmen für den Einzug in die Stichwahl. Deutlich abgeschlagen auf Platz 4 landete René Schleich mit 9,97 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,95 Prozent. Alle Fraktionen hatten ihre Wahlparty abgesagt. Einige Kandidaten trafen sich zum offenen Stammtisch in der Schlossgaststätte und warteten dort auf das Ergebnis. Das offizielle vorläufige Endergebnis steht aber erst am Montagfrüh fest.
Estenfelds Bürgermeisterin bleibt im Amt
Einen neuen Rathauschef gibt es auch in Thüngersheim. Hier mussten sich die Bürger zwischen dem 64-jährigen CSU-Kandidaten Franz Erich Kollroß und dem 60-jährigen Bürgermeisterstellvertreter Michael Röhm (Bürgerbewegung Thüngersheim e.V.) entscheiden. Letzterer ging bei der Wahl als deutlicher Sieger hervor. Erste Aufgabe sei für ihn morgen, wie er sagte, die Kündigung bei seinem Arbeitgeber als Bildungsreferent bei der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) einzureichen. Rechtsanwalt Kollroß nahm es sportlich: „Ich habe zwar nicht gewonnen, aber auch nicht verloren, da ich das Amt ja nicht inne hatte und mich lediglich darum beworben habe."

In Estenfeld forderte Joachim Sadler (SPD) die bislang amtierende Bürgermeisterin Rosalinde Schraud (CSU) heraus. Allerdings ohne Erfolg: Mit 52,25 Prozent bleibt Schraud auch die nächsten sechs Jahre im Amt. Der Jubel im Sängerheim war grenzenlos: Rosi Schraud feierte dort mit ihrer Familie und Freunden zum einen ihre Wiederwahl und zum anderen ihren 57. Geburtstag. Dass es eng werden würde, „das war mir schon lange klar“, sagte ihr unterlegener Herausforderer. Immerhin war der Vorsprung von Schraud dieses Mal um einiges deutlicher: waren es vor sechs Jahren noch 44 Stimmen, so musste sich Sadler dieses Mal mit 147 Stimmen hinter Schraud begnügen.
Eibelstadt wird weiterhin CSU-regiert
Neu im Amt ist auch Thomas Herpich (Wählerliste „Miteinander Theilheim gestalten“). Der Theilheimer Kandidat konnte 775 Stimmen für sich gewinnen. Er zeigte sich deutlich gerührt darüber, "dass so viele für mich gestimmt haben". Er ist davon überzeugt, mit seinem Gegenkandidaten Bernd Endres (SPD/Parteifreie Bürger), der 531 Stimmen erhielt, gut im Gemeinderat zusammenzuarbeiten.
Spannend ging es auch im südlichen Landkreis zu. In Eibelstadt musste sich CSU-Bürgermeister Markus Schenk seinem Herausforderer Thomas Kehlert (SPD) stellen. Mit 71,2 Prozent der Stimmen bleibt der amtierende Bürgermeister allerdings auf dem Chefsessel sitzen. Kehlert zeigte sich zwar enttäuscht, freut sich aber schon jetzt auf die nächste Kommunalwahl.
Machtwechsel auch in Frickenhausen: Günther Hofmann (SPD) ist neuer Bürgermeister der Winzergemeinde. Er setzte sich gegen Amtsinhaber Reiner Laudenbach (CSU) durch, der nun nach nur einer Amtsperiode seinen Platz räumen muss. Hofmann erhielt 398 Stimmen, Laudenbach 345. Von den 1017 Wahlberechtigten in der Gemeinde hatten 752 an der Abstimmung teilgenommen. Neun Stimmen waren ungültig.
Machtwechsel in Frickenhausen
Der künftige Bürgermeister Hofmann zeigte sich von seinem Sieg selbst überrascht. Denn schließlich habe ja Laudenbach den Amtsinhaberbonus gehabt. Aber Hofmann sah Gründe für seinen Erfolg. Offen aufeinander zugehen, einander zuhören, die Sorgen und Anliegen aller Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen, sei die Maxime gewesen. So habe man sich vor der Wahl mit vielen Menschen in der Gemeinde unterhalten.

Klarer Sieg auch für Hermann „Fernando“ Gabel (FW/UWG) in Röttingen. Nachdem Wahlleiterin Tabea Ludwig mit 60,9 Prozent der 1006 Wahlberechtigten Stimmen das Ergebnis vor weit über 100 Bürgern auf dem Marktplatz bekannt gab, waren die ersten überglücklichen Worte vom neuen Röttinger Bürgermeister „Fernando“ Gabel: „Ich bin unheimlich stolz und glücklich auf dieses tolle Ergebnis und danke allen, die schon im Vorfeld und jetzt da sind, um mich zu unterstützen. Es ist Ansporn und Verpflichtung gleichzeitig“. CSU-Kandidat Christian Klippel schaffte es auf knapp 40 Prozent - die Enttäuschung war ihm doch anzumerken. Dennoch drücke er Gabel, wie er sagte, alle Daumen zu der nicht einfachen Aufgabe.