So langsam nähert sich die Sanierung des Alten Rathauses seinem Ende: am 1. Oktober soll es seine Eröffnung als Mehrgenerationenhaus feiern. Wohlwollendes Lob wird deshalb bei der jüngsten Sitzung des Waldbüttelbrunner Gemeinderats ausgesprochen – für das Team und für Markus Ostwald. Klaus Schmidt wirkt zufrieden: "Mittlerweile habe ich viel Lob von ehemaligen Kritikern bekommen. Es ist ein Schmuckstück geworden!"
Auf die Frage, inwieweit die Planung für die Innenausstattung vorangehe, antwortete Ostwald, dass das Gebäude einen multifunktionalen Nutzen hat und dementsprechend Materialien vorhanden sein müssen, die schnell ab- und aufzubauen gehen. Derzeit seien Klapptische und -stühle vorhanden, auch die Küche sei schon eingebaut. In den nächsten Wochen und Monaten werden noch Anschaffungen für die Innengestaltung besprochen, so Ostwald. Der Gemeinderat verabredete sich deshalb für eine Begehung der Räumlichkeiten nach der Sitzung.
Diskussionen über die Gestaltung des Jugendzentrums
Für das "SchüJuK Kunterbunt", das Schüler-, Jugend- und Kulturzentrum, am Sumpfler 2 soll es eine neue Fassadengestaltung geben. Der Schriftzug, der vorgeschlagen wird, ist klar, ordentlich und grau, doch die Vorstellung der Jugendlichen beinhaltet Farben. Der Rat schwankt zwischen dem Urteil ("Wir sind nicht im Kindergarten"), wodurch der Wunsch nach einer sauberen künstlerischen Umsetzung des Schriftzuges unterstrichen wird. Und dem Ziel, den Kindern und Jugendlichen Raum für eigene Gestaltungsideen zu geben, wie im Jahr 2019 bei der Neugestaltung der Wand an der Billinger-Scheune.
Sebastian Hansen von den Grünen erinnerte an den Graffiti-Workshop: "Es ist eine schöne Gemeinschaftsaktion", bei der die Kinder und Jugendlichen aktiv miteingebunden werden könnten. Doch das kostet Geld. "Die Jugendlichen wollen Farben und wir haben beschlossen, das Gebäude wird einfarbig. Nun wollen sie farbige Buchstaben und wir sagen wieder, es bleibt einfarbig", macht sich Christina Bätz von der SPD für die Belange der Jugend stark.
Markus Ostwald setzt sich für die Idee der alten Gestaltung (jeder Buchstabe in einer anderen Farbe) kombiniert mit einem neuen, klaren Schriftzug ein. Tanja Oehrlein verweist darauf, dass es nach einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2012 nicht mehr JUZ, wie derzeit auf der Fassade zu lesen ist, sondern Schüler-, Jugend und Kulturzentrum heiße. Auch die Begrünung mit Büschen auf dem ehemaligen Fluchtweg oder die Pflanzung eines Baumes auf dem Gelände wird angesprochen. Nach einigem Austausch wird das Thema vertagt.
Lösung beim Thema Basketballplatz wurde vertagt
Winfried Körner von der CSU spricht das Thema Basketballplatz und die nachbarschaftlichen Beschwerden über die Lautstärke an. Eine gemeinsame, friedliche Lösung für ein gutes Miteinander wird gewünscht; dies sei vielleicht in einem kleineren Gesprächsrahmen möglich. Es soll sich keiner "in die Ecke gedrängt fühlen" betont Körner. Markus Ostwald unterstreicht die Gesprächsbereitschaft des Gemeinderats, denn es soll für alle eine gute Lösung gefunden werden.
Doch dafür müssen beide Seiten kompromissbereit sein. Über eine sichere rechtliche Grundlage, dem Austauschen der Metallnetze oder einer Nutzungszeitenanpassung hat der Rat viele Ideen, doch ohne eine kompromissbereite andere Partei, kann keine Lösung gefunden werden.
Weiterhin wurde darüber diskutiert, ob es Urnengräber für mehrere Urnen geben soll und auf einem Grabstein mehrere Namen stehen dürfen. Aktuell ist die rechtliche Grundlage wie folgt: ein Stein, eine Urne. Technisch gesehen sei es aber machbar, bis zu vier Urnen bei einem Stein zu beerdigen – in die Tiefe oder in Richtung des Weges, erklärt Ostwald. Tanja Oehrlein berichtet von der Schwierigkeit einer Anpassung; schnell würden aus einem zwei Gräber werden. Das würde die Reihenfolge der Vergabe der Gräber sowie den Preis für ein Grab ändern. Wenn jemand einen Antrag stellen würde, müssten "wir uns klarmachen, was wir wollen".