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WÜRZBURG: Der „Wurzelsepp“ und andere Obdachlose

WÜRZBURG

Der „Wurzelsepp“ und andere Obdachlose

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    Stadtbekannt: Der „Wurzelsepp“ starb 1998 einsam am Würzburger Busbahnhof.
    Stadtbekannt: Der „Wurzelsepp“ starb 1998 einsam am Würzburger Busbahnhof. Foto: Foto: Walter Frühauf

    Er war ein Markenzeichen in Würzburg, ein Unikum. Die wenigsten kannten ihn als Fritz Werner Marschner – sein richtiger Name. Für die meisten war er aufgrund seiner langbärtigen und kauzigen Erscheinung der „Wurzelsepp“. Regelmäßig spielte er mit seiner Ziehharmonika auf dem Marktplatz.

    Am 6. Januar 1998 starb er einsam an einer schweren Bronchitis am Busbahnhof. Am Montag, 12. März, erinnert die christliche Gemeinschaft Sant' Egidio mit einem ökumenischen Gebet in der Marienkapelle an Marschner sowie an andere Freunde von Sant' Egidio und an alle Menschen, die in den vergangenen Jahren allein und verlassen in Würzburg gestorben sind. Die Gedenkfeier um 15.30 Uhr ist öffentlich.

    Nach dem Tod des Wurzelsepp hatte Sant' Egidio damals – gemeinsam mit der Bahnhofsmission – zu Spenden aufgerufen, um für den Verstorbenen und andere Obdachlose eine Grabstätte auf dem Hauptfriedhof zu erwerben. Die Beerdigung fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Und seit 1998 erinnert die Gemeinschaft jedes Jahr in einem Gebet an Marschner und viele andere Freunde, die ein schwieriges Leben zu meistern hatten und verstorben sind. „Wir wollen“, sagt Susanne Bühl, „damit auch deutlich machen, dass vor Gott jedes Menschenleben wertvoll und nicht vergessen ist.“

    Das Gebet in der Marienkapelle könne eine Gelegenheit für die Würzburger sein, derer zu gedenken, die unter oft schwierigen Bedingungen in ihrer Stadt gelebt haben. Über 300 Namen werden bei dem Gebet verlesen, für die Verwandte oder Bekannte und Freunde jeweils Kerzen in der Kirche entzünden.

    An dem Gebet nehmen viele Freunde von Sant' Egidio teil, unter ihnen Gäste der „Mensa Sant' Egidio“. Sie kommen einmal wöchentlich zu einer warmen Mahlzeit, zum Gespräch und zum Feiern von Geburtstagen zusammen. Mit etwa 200 allein stehenden und bedürftigen Menschen hat die Gemeinschaft Kontakt, von denen viele jedes Jahr am 25. Dezember zum traditionellen Weihnachtsessen kommen.

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