Sie galt als eine der schönsten Brücken Deutschlands – bis die Mainbrücke zwischen Randersacker und Heidingsfeld am Ostersonntag 1945 von deutschen Pionieren gesprengt wurde. Jetzt soll eine Schautafel an sie erinnern. Ein Antrag des SPD-Ortsvereins Randersacker am ehemaligen Standort eine Tafel aufzustellen wurde vom Gemeinderat angenommen.
Am 31. August 1913 wurde das imposante Bauwerk, das in einem Bogen über den Mai führte, „mit einem wahren Volksfest mit Wurst und Weck für die Kinder“ – so steht es in der Ortschronik – feierlich eingeweiht .
Die Brücke hatte eine Länge von 207 Metern und konnte 20 Tonnen Last tragen. Besonders für die Landwirte, die auf der anderen Mainseite ihre Felder hatten, für Berufspendler und für die Steinindustrie hatte die Brücke eine große Bedeutung.
Bis zum Jahre 1937 mussten die Benutzer der Brücke am Zollhäuschen auf der Heidingsfelder Seite Brückenzoll bezahlen.
Als der Zweite Weltkrieg dem Ende entgegenging und die Invasionsarmee sich in der Karwoche 1945 dem Würzburger Raum näherte, erschien ein Trupp deutscher Pioniere. Die Soldaten brachten auf der Fahrbahn über dem Mittelbogen zwei Fliegerbomben an.
Die Einwände von Bürgermeister und vielen Bürgern wurden in den Wind geschlagen. Beide Bomben wurden am Ostersonntag 1945 gezündet. Die Brücke wurde zerstört, der Mittelbogen lag im Fluss und stürzte schließlich ganz ein. Bis in die sechziger Jahre lagen die Reste der Brücke herum und dienten den Kindern als ideales Gebiet zum Spielen.
Trotz vieler Bemühungen wurde die Brücke nicht wieder aufgebaut. Bis 1968 diente eine Fähre etwa 200 Meter flussaufwärts als Übergang über den Main.
Das ehemalige Zollhäuschen auf der Heidingsfelder Seite wurde in den neunziger Jahren im Zuge der Begradigung beim Mainausbau entfernt, so dass nur noch Fundamentreste auf Randersackerer Seite und ein Stück vom Zufahrtsdamm auf der gegenüberliegenden Seite vorhanden sind.
Für die geplante Schautafel bittet der SPD-Ortsverein alle, die noch Bilder von der Brücke haben, diese zur Verfügung zu stellen. Hinweise an Richard Ott, Tel. (09 31) 8 76 71.