Meist häufen sich im Januar die Einladungen zur Feier des Jahresauftakts. Umso erfreulicher war es, dass die Präsidentin des Internationalen Frauenclubs Würzburg (IFCW), Eva-Maria Weppler-Rommelfanger, mehr als 100 Gäste zum Neujahrsempfang des Clubs im Bürgerspital begrüßen konnte. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Frauenclubs entnommen.
Als "besondere Veranstaltung in außergewöhnlichen Zeiten" angekündigt worden. Gastredner Generalleutnant a.D. Ben Hodges, ehemaliger Oberkommandeur der US-Landstreitkräfte in Europa, rechtfertigte dies nachdrücklich.
Für den Internationalen Frauenclub, so Weppler-Rommelfanger, sei die Pflege der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft seit 75 Jahren ein wichtiges satzungsgemäßes Clubziel. Das gelte heute umso mehr "vor dem Hintergrund von Kriegen, der bevorstehenden Amtszeit von Donald Trump und der aktuellen innenpolitischen Probleme Deutschlands". Dass sich mit Ben Hodges ein "führender Vordenker unserer Zeit" bereiterklärt hatte, in Würzburg seine Gedanken über die Bedeutung der deutsch-amerikanischen Freundschaft in schwierigen Zeiten darzulegen, würdigte auch Würzburgs Dritte Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg in ihrem Grußwort als Ehre nicht nur für den IFCW, sondern für die ganze Stadt Würzburg.
Mannshohe, gekreuzte Flaggen der USA und Deutschlands bildeten symbolträchtig den Rahmen für Hodges Vortrag, in dem er zunächst auf Herausforderungen durch Trumps Wahlsieg einging, wie die Besetzung von Schlüsselpositionen im Verteidigungsministerium der USA und in den Nachrichtendiensten mit "loyalen Laien". Dies könne durchaus problematisch werden, zumal historisch vielfach belegt ist, dass Beziehungen zwischen Staaten nie für die Ewigkeit sind. Gerade deshalb sollten Deutschland und Europa Vertrauen in ihre eigene Stärke haben. Die USA bräuchten Europa aus volkswirtschaftlichen und aus Sicherheitsgründen. Der Ex-General forderte dazu auf, den Sieg der Ukraine als strategisches Ziel weiter mit allem Nachdruck gegen Putin zu verfolgen. Trumps Drohungen, Grönland notfalls mit militärischer Gewalt einzunehmen, kritisierte Hodges als illegal und schädlich für die NATO. Dies sei für Moskau und Peking eine willkommene Rechtfertigung für ihr Tun. Er bezweifelte zudem, dass US-Offiziere militärische Befehle gegen einen Verbündeten ausführen würden.
"Sie müssen nicht jedes Mal reagieren, wenn Trump etwas sagt", riet Hodges des Deutschen und er bat darum, klar Position zur Unterstützung der Ukraine zu beziehen und die anderen europäischen Länder dabei mitzunehmen.
Zur PersonBen Hodges (geb. 1958 in Quincy, Florida) war von 2014 bis 2017 Oberkommandeur der US-Landstreitkräfte für Europa und der Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Seit 2018 im Ruhestand, engagiert er sich heute als Experte für internationale Sicherheitspolitik, ist leitender NATO-Mentor für Logistik, Unternehmensberater und aktuell Senior Adviser bei "Human Rights First", einer gemeinnützigen, unparteiischen internationalen Menschenrechtsorganisation mit Sitz in den USA. Ben Hodges ist Träger der Lucius D. Clay Medaille des Verbands der Deutsch-Amerikanischen Clubs Deutschland (VDAC).Quelle: IFCW