Leicht ist ihm dieser Schritt sicher nicht gefallen, doch die Entscheidung dazu zeichnete sich bereits Mitte vergangenen Jahres ab - und er stand zu seinem Wort. In der jüngsten Versammlung der Kunstfreunde 1971 Estenfeld/Würzburg trat Hermann Heinickel aus persönlichen Gründen von seinem Amt als Vorsitzender zurück.
Bis zu den Wahlen im kommenden Jahr übertrug er die Verantwortung auf seinen Stellvertreter Sieghart Böhme, der seit 1999 Mitglied und seit 2007 stellvertretender Vorsitzende ist. Im März 2011 stellte sich Hermann Heinickel noch einmal zur Wahl. Grund war das 40-jährige Bestehen der Kunstfreunde und die zahlreichen arbeitsaufwendigen Veranstaltungen, sagt Heinickel.
Voraussetzung für seinen Rücktritt war für ihn allerdings auch die Überprüfung durch das Finanzamt und die damit verbundene weitere Anerkennung der Gemeinnützigkeit des Vereins der Kunstfreunde. Im dreijährigen Rhythmus ist diese fällig und wurde im Laufe des Jahres 2012 erwartet. Die Prüfung erfolgte nun ohne Beanstandung und damit waren die Kriterien für Heinickels Rücktritt erfüllt. Ein ordentlicher Abschluss war ihm sehr wichtig.
Hermann Heinickel übernahm als Mitbegründer der Kunstfreunde das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. 1974 stellte sich der damalige Vorsitzende und Gründer Emil Messelberger nicht mehr zur Wahl. Heinickel wurde sein Nachfolger.
Es war für ihn seinerzeit nicht einfach, das Amt neben dem Berufsleben auszuüben. Zudem besaß der Verein kaum Geld noch Stellwandtafeln für eine ordentliche Ausstellung. Bei der Anschaffung der Tafeln kam sowohl sein tüftlerisches als auch handwerkliches Geschick zum Einsatz. Gemeinsam mit einigen Mitgliedern gelang es, ein ausgeklügeltes System zu entwickeln, das sich bis heute bewährt.
Ohne Heinickels Engagement wären die vier Ausstellungen in der Würzburger Otto-Richter-Kunsthalle, die er als Höhepunkte bezeichnet, nicht zustande gekommen. Die Steinbildhauertage rief er 1987 ins Leben. Gerne arbeitete Hermann Heinickel, zusammen mit seiner Frau Marga, ehrenamtlich mit Kindergartengruppen sowie Jugendlichen.
Mit dem Rücktritt des Vorsitzenden war auch für Marga Heinickel der Rücktritt aus all ihren Ämtern verbunden. Seit der Gründung war sie Schriftführerin, 19 Jahre stellvertretende und seit vier Jahren zweite stellvertretende Schatzmeisterin.
Für das ehrenamtliche Engagement wurde 2002 an Hermann Heinickel und 2006 an Marga Heinickel von der Bayerischen Staatsregierung das „Ehrenzeichen für im Ehrenamt tätige Frauen und Männer“ verliehen. Seit 2006 sind beide Ehrenmitglied der Kunstfreunde.