An einem Freitag hat er begonnen, an einem Freitag beendet er seine Arbeit beim bayerischen Bauernverband: Nach fast 40 Jahren im Amt sagt Walter Schwing nun „leise Servus“.
Mit Wehmut sitzt der Geschäftsführer des BBV an seinem Schreibtisch, blickt zurück auf 39 Jahre und weiß, dass er noch an seinem letzten Tag Überstunden machen wird. Und eigentlich hat er es auch gar nicht eilig. So lässt er sich Zeit mit dem Ausräumen seiner persönlichen Dinge. Wenn er damit fertig ist, wird er den Schlüssel für immer abgeben. „Das ist schon ein Einschnitt nach 39 Jahren“, sagt der 60-jährige Prosselsheimer.
Alles begann am 1. September 1973 um 7.30 Uhr in der Geschäftsstelle des BBV, damals noch am Friedrich-Ebert-Ring 32. Lange Haare hatte er damals und einen Vollbart, und seine „wilden 70er Jahre“ in Triesdorf gerade hinter sich. „Ich hätte mich so nicht eingestellt, aber es gab nur einen Bewerber“, schmunzelt er.
Eigentlich hatte er ganz andere Pläne, wollte noch Agrarwissenschaften studieren und den elterlichen Betrieb zuhause übernehmen. Aber der sei mit 20 Hektar damals schon für den Haupterwerb zu klein gewesen. Und so machte er „Karriere“ beim BBV und wurde Anfang 1979 Geschäftsführer des BBV Würzburg. Interessant und vielseitig sei die Arbeit immer gewesen, langweilig ist ihm dabei nie geworden. An erster Stelle stand für ihn, die Bauern so gut es geht, zu beraten. Mit Freude sei er stets ins Büro gefahren, manchmal mit mehr und manchmal mit weniger.
Denn nicht immer war es leicht, die Probleme der Landwirte zu lösen. Obwohl diese in seiner Anfangszeit kleiner waren als heute. Gravierend habe sich in den 39 Jahren nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch der BBV verändert. „Manchmal liefen Dinge leider anders als vorausgesehen und des öfteren gab es auch Enttäuschungen“, sagt er.
Dennoch konnte er „viele Erfolge einfahren“ und zahlreiche Bekanntschaften und Freundschaften schließen. Die Landfrauen sind ihm in dieser Zeit besonders ans Herz gewachsen. Und so wundert es nicht, dass diese ihm bei ihrer Herbsttagung einen besonderen Abschied boten.
Mit allerlei nützlichen Dingen für den Ruhestand überraschten sie ihn, die größte Überraschung war eine 250 Kilogramm schwere Eichenbank, von den Ortsbäuerinnen und den Ortsobmännern gestiftet. Nun steht sie vor seinem Haus in Prosselsheim und wartet auf ihren endgültigen Platz. Eines weiß Schwing aber jetzt schon: „Das ist mein Alterssitz.“ Und vielleicht kann er hier ja auch wieder Musik machen, so wie früher. Ein Saxophon und ein Euphonium hat er schon gekauft.