In der Don Bosco Berufsschule in Würzburg fand Mitte Februar die jährliche „3D“-Präventionswoche statt. „3D“ steht für die Dimensionen Sucht, Umgang mit Aggressivität und soziale Kompetenz. Unter dem Eindruck der Pandemie erscheint die Bedeutung von Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung gerade in Berufsschulen in einem anderen Licht, heißt es in einer Pressemitteilung.
Bernd Mergler von der Aktionsgemeinschaft Sozialisation (AGS) in Würzburg erinnerte die Schüler mit spektakulären, erlebnispädagogischen Aktionen an die Bedeutung von solidarischem Verhalten. Beim „Flying Fox“, beim Trapezsprung oder am „Säuresee“, den es zu überwinden gilt, geht eben nur etwas mit gegenseitiger Unterstützung. Ängste sind keine guten Begleiter, um Probleme zu lösen. „Das können wir nur gemeinsam schaffen“.
Wie gehe ich mit Situationen um, die mich aggressiv machen, wenn ich mich eingeschränkt oder bedrängt fühle? Jürgen Schwab vom Kreisjugendamt Würzburg kennt solche Konflikte. „Was hilft mir, wenn die Situation bedrohlich wird, wenn es keine einfachen Lösungen gibt – aggressives Verhalten auf gar keinen Fall“ sagt Daniela.
Jugendrichter Krieger vom Amtsgericht Würzburg diskutierte mit den Schülern die wichtigste Grundlage unseres Gemeinwesens: Den Respekt vor der Unversehrtheit des Anderen. Viele Schüler waren sehr überrascht, dass die Rechtsprechung diesem großen Ziel unseres Demokratie dient, nämlich für unser aller Sicherheit zu sorgen, aber auch an andere, manchmal auch Schwächere zu denken.
„Ab wann bin ich eigentlich süchtig?“ fragen Schüler das Gesundheitsamt. „Was kann ich gegen meine Hilflosigkeit unternehmen?“ Frau Schlereth vermied den erhobenen Zeigefinger und setzte auf die Einsicht der jungen Menschen. Um das Problem der Abhängigkeit zu lösen, braucht es Verstand und Nachdenken. Die Schüler finden, dass dies ein guter Weg ist.
Dass nicht erst illegale Drogen unfrei machen, sondern auch andere alltäglich gewordene Gewohnheiten und Verhaltensweisen brachte Frau Wülk von der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt ein. Bearbeitet wurde die Wirkungsweise von Drogen und wie der drohende Suchtverlauf aussehen kann, vom gelegentlichen Gebrauch, über Gewöhnung bis hin zu Abhängigkeit.
Das Konzept „Betzavta,“ angeboten von dem Sozialpädagogen Thomas Tribula, hat das Ziel, die Vielfalt und die Unterschiede zu achten, um tragfähige Entscheidungen in der Gesellschaft zu gewinnen. Kleine Gruppen üben das demokratische und tolerante Miteinander. Das in Israel am renommierten ADAM-Institut entwickelte Konzept arbeitet mit praktischen Übungen.
„Dass diese Kompetenzen auch für die Bewältigung einer Pandemie wichtig sind, lehren die letzten Tage“. Schulleiter Harald Ebert und Lehrer Michael Baden sind nachdenklich. "Für diese Erziehungsarbeit müssen Schule, Eltern und die Gesellschaft mehr Zeit investieren, wenn sie gelingen soll“, endet die Mitteilung.