Die Auszeichnung nehmen die drei heute auf der Frankfurter Buchmesse entgegen. "Diese Anerkennung hat uns schon gefreut", sagt Ulla Rottmann, die mit alten Kolleginnen wie Freundinnen gleichermaßen am 3. März 2005 den Sprung ins Unternehmertum wagte. "Wir wollten schon immer einen eigenen Laden haben", erzählt Gabriele von Zobel. Seit über 20 Jahren sind die drei miteinander befreundet, haben zuletzt bei der früheren Bücherstube Hübner zusammen gearbeitet und ihr Ziel nie aus den Augen verloren.
Als das Haushaltswarengeschäft Ehrmanntraut in der Eichhornstraße 13 1/2 schloss, war ein passender Standort gefunden. Leicht war die Suche nicht, die drei wollten in die Innenstadt, "doch meist waren die Mieten zu hoch", so von Zobel. Und völlig unkalkulierbare Risiken wollte das Trio nicht eingehen, das Wagnis war schon groß genug: Kredite für die Anschaffung von rund 20 000 Büchern als Erstausstattung und die Ladeneinrichtung, die Monika Bruckners Mann, der Architekt Bruno Bruckner gestaltete.
Bislang sind die Buchhändlerinnen mit der Kundenresonanz zufrieden, "wobei wir noch bekannter werden wollen", so von Zobel. Die Stammkundschaft haben die drei von früheren Arbeitsplätzen quasi mitgebracht. "Es gibt zudem viele Kunden und Touristen, die kleine Läden schätzen", sagt Bruckner. Die individuelle Beratung ist ein Markenzeichen von "dreizehneinhalb". Individualität spiegelt auch die Einrichtung der 160 Quadratmeter großen Buchhandlung wider.
"Ein überzeugendes Konzept" befand denn auch die Jury des "BuchMarkt"-Magazins. Ebenfalls positiv bewertet: die Lesungen sowie der "Büchertisch" im Mainfranken Theater. Zu den Vorstellungen bietet das "dreizehneinhalb"-Team die passenden Texte - ein wichtiger Werbefaktor, aber auch ein zeitaufwendiger. Zwischen 50 und 60 Stunden pro Woche arbeiten die drei Frauen - und haben trotzdem Spaß an der Arbeit. Dazu brauchen sie keine Chefin, höchstens Erfolgserlebnisse. Die Erfahrung der Jungunternehmerinnen: "Es geht was in der Innenstadt."
Die Kunden wissen das Engagement zu schätzen. "Viele sagen, der Mut muss unterstützt werden. Auch, weil wir drei Frauen sind", erzählt Ulla Rottman, die an der Frauenarbeit nichts besonderes erkennen mag. Vom "Prinzip-Eva"-Buch, das die Rückkehr der Frau zu Heim und Herd fordert, ging im "dreizehneinhalb" jedenfalls nur ein Exemplar über den Ladentisch.