Don Rosa reist zwei Wochen lang zu Signierstunden durch Deutschland. Das macht er regelmäßig, Deutschland ist einer der größten Märkte der Disney-Comics. Der 57-Jährige tritt auf, wie man das von einem netten Ami erwartet: Leger gekleidet, freundlich. Er findet, was er sieht – allen voran das Lenz-Wandbild im Ratssaal (Rosenthal: „Unsere Comics“) – „marvellous“, „beautiful“ und „wonderful“, er ist geduldig und macht alles mit.
Und er schenkt der Stadt, worum sie ihn bat: Eine Zeichnung des Kiliansbrunnens, über den Dagobert Duck einen Geldregen ausschüttet, mit einem fragend schauenden Donald daneben. Eine knappe halbe Stunde braucht der für das Schwarz-Weiß-Werk, in das er auch, wie in seinen Comics, seinen Tribut an den Duck-Erfinder Carl Barks einfügte: D.U.C.K. Das steht für „dedicated to uncle Carl from Keno“.
Stadt-Sprecher Christian Weiß hatte die Idee mit der Zeichnung. Die Stadt will sie versteigern und den Erlös in die Sanierung des Brunnens am Bahnhofsvorplatz stecken. Details zur Versteigerung will die Stadt in den nächsten Tagen bekanntgeben.
Von der Aktion ließ sich die Kilians-Apotheke inspirieren, die 500 Euro für die Sanierung gibt, und auch die Bäckerei Schiffer, die nun für 1,20 Euro „Don Kilians-Ducks“ geheißene, aus Teig gebackene und gezuckerte Enten verkaufen will; 50 Cent pro Stück gehen ebenfalls in die Sanierungskasse.
Georg Rosenthal erinnert sich, in jungen Jahren die damals als Schund diffamierten Comics gesammelt zu haben. Wissenslücken offenbart er aber doch. Die Panzerknacker in Don Rosas Begleitung kennt er zwar, aber der Hexe Gundel Gaukeley steht er fragend gegenüber. Sie versucht ihr Leben lang, Dagoberts ersten selbst verdienten Taler, den Glückstaler, zu stibitzen.
Zwei solcher (schokoladenen) Glückstaler vermacht Michael Kunath, ein Würzburger Donaldist, dem Oberbürgermeister; die Berührung soll der Stadt Geld in den Säckel regnen lassen. Rosenthal versprach, sie in der nächsten Besprechung mit seinen Referenten herumzureichen und dem Stadtkämmerer zur Aufbewahrung zu geben.
Nach dem Besuch im Rathaus machen sich Don Rosa und sein Tross auf den Weg zu Hermkes Romanboutique in die Valentin-Becker-Straße, wo viele Fans auf ihn warteten, damit er ihnen seine Werke signiere.