„Total happy“ sei sie, freute sich Konrektorin Theresita Metzler über den überraschend schnell organisierten Start der Montessori-FOS. Durch die Bemühungen der Elternschaft, des Fördervereins, der Schulleitung und des Geschäftsführers konnte das Wunschprojekt zügig verwirklicht werden.
Bisher reichte die Palette des Montessori-Fördervereins von der Kinderkrippe in Zell für die Jüngsten über das Kinderhaus in Würzburg zur Grund- und Hauptschule mit M-Zweig. Nun können sich Schüler in zwei Jahren auf die Fachhochschulreife, in einem dritten Jahr auf die fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife vorbereiten.
Die 16- bis 18-Jährigen kommen aus Zell, Würzburg, Rimpar, Mühlhausen, Veitshöchheim, Schweinfurt, Gemünden, Leinach und Höchberg, Klassenlehrerin ist Friederike Scholl. Vier Lehrer, die schon bisher an der Schule unterrichtet haben, werden auch in der FOS eingesetzt, acht weitere Lehrkräfte kehren zum Teil aus dem Ruhestand zurück, zum Teil unterrichten Praktiker wie eine Juristin oder ein Bankkaufmann, erklärte Schulleiter Jürgen Engel.
Gelernt wird weiterhin nach den Methoden der italienischen Reformpädagogin Maria Montessori: Hilf mir es selbst zu tun. In einem dicken Studienbuch sind die Lehrplanziele aufgelistet. Die Schüler können einen Großteil der Lerninhalte mit Experimenten und Lernmitteln in Freiarbeit selbst erarbeiten und erhalten weiterhin keine Noten.
Jürgen Engel berichtete von Auswahlgesprächen, in denen die Motivation und Selbständigkeit der Schüler überprüft wurde.
Damit den Absolventen in zwei Jahren der Sprung auf die Fachhochschule leichter fällt, suchte die Schulleitung Paten für jeden Zweig. Für den Wirtschaftszweig konnten sie Prof. Dr. Uwe Spohnholz von der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaft gewinnen. Spohnholz unterstrich, dass die pädagogischen Prinzipien der Montessori-Schule, die zur Eigeninitiative und zum selbstständigen Lernen anregen, sehr gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium bieten.
Wie in jeder FOS beginnt das erste Schuljahr mit einem Betriebspraktikum. Durch die Kooperation mit dem Dundee College in der Würzburger Partnerstadt Dundee in Schottland werden die Schüler auch ein fünfwöchiges Praktikum in Schottland ableisten können, freute sich Lehrerin Uschi Wagner. So konnte Eberhard Schellenberger auch einen telefonischen Gruß von Brian McQueen vom Dundee College einspielen, der die Montessori-Schulfamilie auf Schottisch grüßte.
Als Dank für die „wunderbare Zusammenarbeit“ mit dem Markt Zell überreichte Jürgen Engel zweiter Bürgermeisterin Anita Feuerbach ein Ortsschild „Zell am Main – Marktgemeinde mit Fachoberschule“.
Auf dass es ein guter Jahrgang wird, der weiterwächst und reift, pflanzten Schüler und Lehrer gemeinsam einen Weinstock in den Schulgarten. Winzermeister Martin Steinmann aus Sommerhausen wird eine 2007er Spätburgunder Spätlese kreieren. Den Wein erhalten die Schüler dann mit ihrer Fachhochschulreife, „denn die Schüler sollen fürs Leben reifen wie ein guter Wein“, wünscht sich Jürgen Engel.