Würzburg (POW) Auch drei Tage nach der Papstwahl ist sie noch sehr ergriffen und vor Freude fast den Tränen nahe, wenn sie an Benedikt XVI. denkt. Schwester Bernadette Burkard vom Karmelitinnenkloster Himmelspforten in Würzburg war als 15-Jährige bei der Primiz der beiden Ratzingerbrüder Georg und Joseph am 8. Juli 1951 in Traunstein. Stolz und bewegt zeigt sie fast 54 Jahre später das Primizbildchen im Würzburger Kloster. "Nicht Herren eures Glaubens sind wir, sondern Diener eurer Freude", ist auf dem kleinen Zettel mit dem Bild des Neupriesters Joseph Ratzinger zur Priesterweihe und Primiz zu lesen.
Mit dem Fahrrad fuhr die junge Frau damals vom Chiemsee nach Traunstein. Das Traunsteiner Gotteshaus war überfüllt. Vor allem viele junge Leute feierten das erste heilige Messopfer des heutigen Papstes begeistert mit und standen Schlange beim Primizsegen des Neupriesters. "Joseph Ratzinger hat uns damals sehr beeindruckt. Ich habe seither stets seine Vorträge und Veröffentlichungen verfolgt und ihn in den Jahren danach auch mehrmals getroffen", erzählt Schwester Bernadette. Als Ratzinger dann Erzbischof von München war, sahen sich Ordensfrau und Kardinal beim Papstbesuch in Altötting. Sie konnten sich aber nur zuwinken.
Als sie von seiner Wahl zum Papst erfuhr musste Schwester Bernadette vor Freude weinen. "Wenn man jemanden von Jugend an kennt und dann erfährt, dass er Papst wird ..." Noch am Abend der Wahl beteten die Karmelitinnen einen Rosenkranz für ihn - mit unglaublicher Freude. Schwester Bernadette hat ihre Gründe für diese Begeisterung: "Papst Benedikt XVI. ist sehr geradlinig und wahrhaftig. Er weiß, was heute für die Kirche gut und notwendig ist." Auch künftig darf sich Papst Benedikt XVI. mit der Würzburger Karmelitin verbunden wissen: "Ich bete täglich für ihn."