Frühjahrszeit ist Pflanzzeit, heißt es im Volksmund. Viele Hobbygärtner waren aber schon früher unterwegs und haben ihre Setzlinge selbst aus Samen gezogen. Meist plant man dabei einen Überschuss ein, denn etwas Schwund ist dabei meist zu beklagen. Doch wohin mit den dann noch überschüssigen Pflanzen wie Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini oder Kürbis? Für die Tonne wären sie viel zu schade, dachte sich nicht nur das Team der Höchberger Bibliothek.
Leiterin Katja Kraus hatte schon öfter von Samentauschbörsen in anderen Bibliotheken gehört, was natürlich viel einfacher zu gestalten ist als eine Pflanzentauschbörse. Doch die Höchberger Bibliothek wollte etwas anderes präsentieren. So nahm Kraus Kontakt zur Ortsgruppe des Bund Naturschutz auf. Dessen Vorsitzender Martin Imhof war sofort bereit, mit seinen Vereinsmitgliedern zu helfen und die Organisation zu übernehmen.
Von Gemüsepflanzen bis Minibäumchen
Schnell wurden Pläne gemacht, wie so eine Pflanzentauschbörse in Höchberg ablaufen könnte. Der Bezug zur Bibliothek sollte gewahrt bleiben und trotzdem wollte man etwas Eigenständiges aufbauen. So entschied man sich, mehrere Tische vor der Bibliothek aufzubauen, wo die Menschen kommen konnten, um ihre eigenen Pflanzen gegen andere einzutauschen. Obwohl die Aktion nicht besonders groß beworben wurde, nur einige Plakate in Höchberg kündeten von der Pflanzentauschbörse, war die Resonanz überwältigend. Scheinbar hatten alle Höchberger und Höchbergerinnen mit einem grünen Daumen von der Aktion gehört und brachten ihre Setzlinge, aber auch schon größere Pflanzen zur Tauschaktion. Da wurden Topfpflanzen gegen Gemüsepflanzen getauscht oder auch Gartenpflanzen gegen Minibäumchen.
Doch nicht nur getauscht wurde an den beiden Tagen der Pflanzentauschbörse, auch wer bei seiner eigenen Aufzucht kein Glück hatte, ging nicht leer aus. Es waren so viele Pflanzen da, dass man sich gegen eine Spende auch Setzlinge mit nach Hause nehmen konnte. Auch hiervor wurde reichlich Gebrauch gemacht, sogar Würzburgs Klimabürgermeister Martin Heilig kam mit dem Fahrrad vorbei, um sich mit Bärlauchpflanzen einzudecken. Höchbergs zweiter Bürgermeister Sven Winzenhörlein war ebenfalls sehr angetan von der Veranstaltung, steuerte selbst ein paar Pflanzen bei und nahm dafür andere mit nach Hause in seinen Garten, wo sie hoffentlich bald reiche Früchte tragen.
Überwältigt vom großen Zuspruch
Katja Kraus und Martin Imhof zeigten sich überwältigt von dem guten Zuspruch. Mit so einer Wirkung ihres Aufrufs hätten sie nie gerechnet. Kraus verwies bei dieser Gelegenheit darauf, dass es in der Höchberger Bibliothek auch Lesematerial für angehende Gärtner oder Gärtnerinnen gibt, durch das man sein Wissen vertiefen kann.
Die Pflanzentauschbörse vor der Höchberger Bibliothek soll im kommenden Jahr eine Fortsetzung finden, waren sich Kraus und Imhof einig. Es geht schließlich nichts über ein selbst angebautes Gemüse.