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BÜTTHARD: Die Flachland-Tiroler kommen

BÜTTHARD

Die Flachland-Tiroler kommen

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    Ein Ski-Club im Ochsenfurter Gau wirkt auf den ersten Blick wie der einsame, idealistische Kampf eines gallischen Dorfes gegen die römische Übermacht. Nicht nur, wenn der Winter wie derzeit keiner ist. Dennoch gründeten 14 Unentwegte 1983 den SC.

    „Ja, wir waren Exoten“, erinnert sich Gerlinde Fischer, eine Frau der ersten Stunde. Doch die Leute hätten schnell erkannt, dass der Ski-Club gut organisierte Wintersport-Freizeiten mit professioneller Anleitung durchführt. Heute zählt der SC rund 570 Mitglieder, auch aus Giebelstadt, Kirchheim und Sommerhausen und sogar aus Aschaffenburg und den Haßbergen.

    Skifahren für die Allgemeinheit kostengünstig anbieten und einzelne Sportler fördern, die an alpinen Skirennen teilnehmen wollen – diese beiden Ziele nennt der Gründungs-Initiator und SC-Vorsitzende Franz Kraupe. Dafür stehen dem Ski-Club 20 ausgebildete Skilehrerinnen und -lehrer zur Verfügung sowie sechs Snowboard-Übungsleiter.

    Auch wer nur aus Spaß an der Freud' Ski fährt, muss körperlich fit sein, und wer gar Wettkämpfe bestreiten will, braucht ganzjähriges Training. Also bietet der SC Bütthard Ski-Gymnastik für verschiedenste Altersgruppen an sowie beispielsweise Nordic Walking, mit Lauftreffs in Bütthard und Ochsenfurt.

    Aber wie kann Skifahren ohne Abfahrtshang und Schneebelag trainiert werden? Inline-Skating lautet die Lösung. Auf Asphalt und mit Hilfe von Slalom-Kippstangen, die statt im Schnee auf Metallplatten befestigt sind, kann man so von Frühjahr bis Herbst an den Bewegungsabläufen feilen, die den winterlichen „Tanz durch den Stangenwald“ ermöglichen. „Die Slalom-Technik mit Inlinern ist dieselbe wie auf Skiern, einschließlich des Stockeinsatzes“, erläutert Gerd Metzger, einer von zwei SC-Inline-Guides.

    Doch das eigentliche Element des Skifahrers bleibt die tief verschneite Piste. Und so steht Winter für Winter Training in den Alpen an, auf Höhen, wo selbst derzeit Schnee liegt. Auch dort wird auf hohem Niveau gearbeitet, mit Video-Analyse, Kippstangen und Schlagschutz.

    Ski-Clubs im Flachland sind übrigens nichts Ungewöhnliches mehr. Die nächsten gibt es in Reichenberg, Höchberg und Marktbreit, und der Skigau Unterfranken hat über 60 Mitgliedsvereine. Doch nur sieben beteiligen sich Franz Kraupe zufolge an alpinen Rennen auf Bezirksebene, und nur vier nehmen an den Wettbewerben des Deutschen Skiverbandes teil – der SC Bütthard ist immer dabei. Mit Erfolg, wie ein Blick in die unterfränkische Rangliste 2006 der alpinen Skifahrer zeigt. Bei den Schülern bis 14 Jahren stehen dort die Büttharder Benjamin Höhn und Tobias Schreck auf den Plätzen drei und vier, gleich hinter zwei Läufern aus der Ski-Hochburg Oberweißenbrunn in der Rhön. Bei den Mädchen der gleichen Altersklasse werden Stefanie Kraupe und Franziska Floth an Nummer fünf und sechs geführt.

    Bis auf den derzeit verletzten Tobias Höhn bestätigen die jungen Talente diese Ergebnisse auch in der laufenden Saison. Bei den unterfränkischen Meisterschaften, die Mitte Februar wegen des hiesigen Schneemangels in Mehlmeisel am Ochsenkopf (Oberfranken) ausgetragen wurden, belegte Tobias Schreck bei den Schülern Platz eins. Und Stefanie Kraupe und Franziska Floth landeten bei den weiblichen Jugendlichen gar einen Doppelerfolg, getrennt nur durch 0,07 Sekunden.

    Weitere Informationen gibt's unter www.sc-buetthard.de

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