Würzburg Hauptbahnhof. Alltag und Urlaub. Abfahrt und Ankunft. Abschied und Heimkehr. Oder einfach nur Durchreise. Impressionen in unserer Fotoreportage.
Alltag und Urlaub. Abfahrt und Ankunft. Abschied und Heimkehr. Oder einfach nur Durchreise.
Impressionen von einem Ort, an dem alles in Bewegung ist – und manchmal doch die Zeit steht.
Der Teddy Rene wartet auf die Abfahrt nach Bad Füssing, wo er drei Wochen auf Kur verbringen wird.Foto: Patty Varasano
Foto: Patty Varasano
Nur Bahnhof verstehen. Man sagt es – und weiß nicht, woher das eigentlich kommt.
Der Duden vermutet, dass die Redewendung aus dem Ersten Weltkrieg stammt.
Erschöpft, zermürbt von den fatalen und aussichtslosen Stellungsschlachten wünschten
sich die deutschen Soldaten nur noch die Reise nach Hause. Rückfahrt, Heimkehr – das
bedeutete: Bahnhof. Der Wunsch der Soldaten war so groß, dass, wenn man mit ihnen
sprach, sie nichts anderes im Kopf gehabt haben sollen als den Bahnhof.
Ein Ehepaaar versucht sich auf der Würzburger Stadtkarte zurecht zu finden.Foto: Patty Varasano
Foto: Patty Varasano
Currywurst, Rollkoffer und Reiselektüre:
Einen 83-Jährigen überkam nach einem Friseurbesuch der Hunger, weshalb er auf eine Currywurst zum Bahnhof ging.Foto: Patty Varasano
Australierin Elisabeth Fanning beim Blättern und Schmökern in der Bahnhofsbuchhandlung.Foto: Patty Varasano
Foto: Patty Varasano
Nur Bahnhof verstehen. Den Bahnhof verstehen.
Ein Ort, der verrufen ist und gebraucht. Der für Obdachlosigkeit stehen kann – und für Heimat.
Der abgelegen ist – und doch ein Mittelpunkt in der Stadt.
Wo es Kaffee gibt und aufgebackene Brezeln, wo es nach heißem Käse riecht und
nach überhitzten Bremsen. Wo der Wind über die Gleise pfeift und Rollkoffer rattern.
Und wo alle auf die nächste Durchsage warten. Und auf den Anschlusszug.
Überhaupt, ein Ort des Wartens.
Und der Hektik. Des Herumlungerns. Des Abhetzens.
Nicht geliebt. Und dann doch wieder dankbar aufgesucht, weil es dort auch sonntags
was zu kaufen gibt. Currywurst und Bücher. Und Fahrkarten nach überall.
Im Land unterwegs:
Wandergeselle Daniel aus Hamburg macht Station
in Würzburg.Foto: Patty Varasano
Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn sorgt rund um die Schließfächer für Sauberkeit.Foto: Patty Varasano
Gockel (links) und Blacky, waren ein Jahr lang ein Paar und verstehen sich heute als Freunde besser. Gockel findet die Wiese und die Bäume vor dem Bahnhof "einen geilen Platz, um sich hier mit Freunden zu treffen". "Hier trifft sich einfach alles", sagt er. Blacky und er kommen schon seit Jahren zum Bahnhof. "Wir gehören hier hin, wir sind hier eine Familie", sagt Blacky.Foto: Patty Varasano
Taxifahrer warten auf nächste FahrgästeFoto: Patty Varasano
Wenn die Kickers spielen, erhöht sich der Polizei-Einsatz am Bahnhof.Foto: Patty Varasano
Hanne Kraus lebt in einer Fernbeziehung und pendelt (wechselweise mit ihrem Partner) alle 14 Tage zu ihrem Freund nach Bremen. Der Zug dorthin benötigt dreieinviertel Stunden. Hier steht sie in der Bahnhofshalle und wartet, den Blick noch einmal aufs Handy werfend, auf den Zug um 13.29 Uhr an einem Freitagnachmittag.Foto: Patty Varasano
Am Bahnsteig:
Soldat Jan Karwath, stationiert in Veitshöchheim, wartet auf den ICE nach Dortmund. Und Teddy Rene oben auf den Zug nach Bad Füssing.Foto: Patty Varasano