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WÜRZBURG: Die Frankenhalle wird Theater

WÜRZBURG

Die Frankenhalle wird Theater

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    Foto: BRÜCKNER & BRÜCKNER
    Foto: BRÜCKNER & BRÜCKNER

    Nachdem es ums Theater ging, hätte die Inszenierung besser nicht sein können. Erst nach über zwei Stunden mit heißen Diskussionen und einem dramatischen Abschluss über das Abstimmungs-Prozedere hat sich der Stadtrat mit einer klaren Mehrheit von 35 gegen 15 Stimmen dafür entschieden, die Frankenhalle an der Veitshöchheimer Straße für etwas weniger als zehn Millionen Euro als Veranstaltungshalle auszubauen. Damit soll sie für mindesten zwei Jahre auch als Übergangsspielstätte für das sanierungsbedürftige Mainfranken Theater zur Verfügung stehen.

    Anlass für die aktuelle Entscheidung war die anstehende mittelfristige Finanzplanung der Stadt, wo in einem Investitionspaket von rund 125 Millionen Euro bis ins Jahr 2020 Prioritäten gesetzt werden sollten.

    Völlig unstrittig war dabei, ab 2012 verteilt auf die folgenden Jahre geschätzte 12,5 Millionen für die Sanierung des Nautiland-Bades und 10,5 Millionen für Sanierungsmaßnahmen des Congress Centrums einzusetzen. Im Vordergrund stand einzig die Frankenhalle als künftige Veranstaltungsmöglichkeit.

    In verschiedenen Gremien war die Thematik schon seit Monaten vorbereitet worden. Die Verwaltung hatte ursprüngliche Planungen für die Frankenhalle von 15 auf unter zehn Millionen Euro abgespeckt. Dennoch gab es keinen großen Konsens im Stadtrat. Der Grund wurde in der Diskussion deutlich. Die Gegner, die vor allem bei der FDP mit Stadtrat Joachim Spatz, der Würzburger Liste, aber auch in den Reihen der CSU zu finden waren, wollten sich nicht mit pauschalen Investitionskosten und schon gar nicht mit vagen Folgekosten anfreunden. Gleichzeitig wollten sie aber damit nicht eine Ablehnung gegen das Mainfranken Theater grundsätzlich ausdrücken. Weshalb nach der Abstimmung mehrere Stadtratsmitglieder mit Worten wie „undemokratisch“ grollten.

    Einmaliger Charme

    Zuvor hatten allerdings Kulturreferent Muchtar Al Ghusain, Stadtkämmerer Christian Schuchardt und in der Endphase der Diskussion vor allem Oberbürgermeister Georg Rosenthal dafür argumentiert, dass die Themen Frankenhalle und Theatersanierung unbedingt als planerisches Paket gesehen werden müssten. Gerade dafür habe man sehr viel Vorarbeit geleistet. Die denkmalgeschützte Frankenhalle habe man insgesamt für geeignet empfunden als Ausweichquartier für die dringend anstehende Theatersanierung und eine spätere Ausweichspielstätte für das Theater, wo dann auch neue Publikumskreise erreicht werden könnten, so Ghusain. Mit dem einmaligen Charme der einstigen Viehauktionshalle und der kulturellen Umgebung an der Veitshöchheimer Straße sei man auch städtebaulich auf dem richtigen Weg. Im Auftrag des Stadtrats habe man die Planungen um fünf Millionen Euro reduziert und mit dem Modell auch die besten Voraussetzungen für staatliche Zuschüsse geschaffen.

    Ungute Gefühle gab es allenthalben bei diesem Abenteuer. CSU-Fraktionsvorsitzende Thomas Schmitt erinnerte daran, „wir tragen den Stillstand vor uns her und sollten uns endlich darauf verständigen, was wir vereinbart haben“. Auch Hans-Werner Loew, Fraktionsvorsitzender der SPD sprach davon, es müsse ein Anfang gemacht werden, eine Grundsatzentscheidung werde gebraucht. Wenn auch Matthias Pilz Zweifel an den künftigen Betriebskosten hatte, meinte er die kulturellen Gewinne würden Risiko und Mehrkosten rechtfertigen.

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