(mim) Musik verbindet, Musik macht Freude. „Wenn Musik richtig verstanden wird, ist sie der Schlüssel zum Paradies", sagt Helmut Niederlein und lächelt. Der 89-Jährige ist ältestes aktives Mitglied im Männerchor der Würzburger Versorgungs- und Verkehs-GmbH (WVV). Der Verein feierte sein 60-jähriges Jubiläum.
Über 150 Mitglieder, Freunde und Gönner der Sänger sind ins Casino der WVV gekommen, normalerweise die Kantine der Beschäftigten. Zum Jubiläum haben die Sängerknaben die Tische umgestellt, einen Flügel auf der einen, ein Rednerpult auf der anderen Seite der Saalfront platziert. Dazwischen zieren das Rotgelb des Würzburger Wappens und das Rotweiß der fränkischen Fahne die Wand.
Es ist ein Tag der Freude, des Miteinanders und der Musik. Grußworte kommen unter anderem vom Würzburger Bürgermeister Adolf Bauer, von WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer und vom WVV-Betriebsratsvorsitzenden Christian Hertlein. In seiner Festrede führt Rolf Eppelein, ehemaliges Beiratsmitglied, die Versammelten im Geiste noch einmal durch 60 Jahre Männerchor. „Die wöchentliche Singstunde soll eine Abwechslung sein zum Alltag, dabei ist die Freude am Gesang das wichtigste“, stellt er gleich zu Anfang fest und erhält zustimmenden Applaus. Musik ist das bestimmende Element der Veranstaltung.
Zwischen den Grußworten, Reden und Ehrungen, gibt es musikalische Darbietungen: Zum Auftakt der Veranstaltung spielt die erst elf Jahre junge Melanie auf dem Waldhorn. Die WVV-Singers, der vor zehn Jahren entstandene gemischte Chor, geben mehrere Stücke zum besten und natürlich leistet auch der Männerchor seinen Beitrag.
Es ist ein rundherum gelungener Festakt, nur einmal ist die Stimmung kurz getrübt, als dem 2007 an einem Herzinfarkt verstorbenen damaligen Vorsitzenden Edmund Uebel gedacht wird. Vorsitzender Hubert Schwinn erinnert an das tragische Ereignis.
Die Musik ist das Band das diese Menschen verbindet. Sie ist ein starkes Band, Austritte aus dem Chor waren noch nie die Regel: „Es haben sich immer die gemeldet, die wirklich Lust und Freude haben am Singen, fast nie ist jemand wieder gegangen", erinnert sich der älteste Aktive. Trotz seines fortgeschrittenen Alters will Niederlein den Chor noch einige Jahre unterstützen: „Ich bin jetzt 89 Jahre und gesund. Bis 95 würde ich schon gerne noch singen, ohne Musik könnte ich nicht leben“, sagt er. Bei so viel Leidenschaft für die Musik braucht sich die Sängergruppe keine Sorgen machen, dass ihr die Mitglieder ausgehen
Die Feierlichkeiten des Tages begannen mit einem Festgottesdienst in Stift Haug mit Stadtdekan Erhard Kroth. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Männerchor und den WVV-Singers mitgestaltet.