So konnte Bürgermeister Rainer Kinzkofer vor Kurzem seinen tschechischen Kollegen Jan Silva begrüßen.
Der Delegation aus Rotava gehörten zudem der stellvertretende Bürgermeister Milan Hric und die Direktorinnen der Volksschule Dana Fialova und des Kindergartens Si?iliza Deutschova mit Dolmetscherin Eva Štoura?ova an.
Nach einem Empfang im Rathaus zeigte Kinzkofer den Gästen örtliche Einrichtungen. Dabei gelang es, Verbindungen zu knüpfen und Begegnungen zu verabreden.
So strebt nun die Leiterin Petra Langer vom Kindergarten der Kuratie Heilige Dreifaltigkeit in der Gartensiedlung mit Deutschovas tschechischem Kindergarten eine Partnerschaft an. Schuldirektorin Fialova frischte in der Eichendorffschule ihre Beziehungen zu Hauptschulrektor Otto Eisner auf und konsultierte auch Grundschulrektor Peter Spall. Gefallen fanden die Gäste am Naturfreundehaus, das sich für die Unterbringung von Schulklassen und Jugendgruppen hervorragend eignet. Kinzkofer bot an, dass sich auch Jugendliche aus der Partnerstadt für den Internationalen Jugendgemeinschaftsdienst melden können, den die Gemeinde im Sommer 2010 mit Unterbringung im Naturfreundehaus veranstaltet.
Beide Bürgermeister vereinbarten bei der Abschlussbesprechung in Kinzkofers Amtszimmer, künftig bei besonderen örtlichen Ereignissen die Gegenseite gezielt einzuladen und solche Veranstaltungen auch zu veröffentlichen.
Intensiviert werden soll auch der Austausch zwischen örtlichen Vereinen und Gruppen. Dies ist auch ganz im Sinne von Karl Nausch, dem Vorsitzenden der Ortsgruppe der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Er hat zu Rothau, wie die Stadt bis 1945 hieß, einen besonderen Bezug. Er lebte dort bis zu seinem zwölften Lebensjahr, ehe er mit seinen Eltern vertrieben wurde.
Der damals noch überwiegend von Deutschen besiedelte Ort liegt im Grenzgebiet nahe dem sächsischen Klingenthal am südlichem Abhang des Erzgebirge und zählt heute 3500 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der Sudetendeutschen war Rothau ziemlich entvölkert, bis dann 1957 eine Maschinenfabrik und eine Gießerei wieder ihre Arbeit aufnahmen. Heute hat die Stadt eine hohe Arbeitslosenquote, aus der viele soziale Probleme wachsen.