In der Leopold-Sonnemann-Realschule ertönte die Startsirene für die Aktion „Aufstieg durch Ausbildung“ der Agentur für Arbeit Würzburg. Mit von der Partie waren drei Korbjäger der s.Oliver Baskets, Headcoach Marcel Schröder und Geschäftsführer Jochen Bähr. Sie gaben dem Basketball-Nachwuchstalent Markus Ronge, der in der neunten Klasse die Schulbank drückt, Hilfestellung für das Erklimmen der Karriereleiter im Sport und Beruf.
Nach Ansicht von Eugen Hain, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur, haben sportliche Erfolge und eine berufliche Ausbildung viel miteinander zu tun. Wer wie die s.Oliver Baskets kurz vor dem Aufstieg in die erste Liga steht, hat dafür Höchstleistungen erbracht, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Regelmäßiges Training, Teamgeist, individuelle Klasse und ein passendes Umfeld seien die dafür notwendigen Erfolgsfaktoren. Wenn man dann mit dem Aufstieg – oder dem Finden des geeigneten Ausbildungsplatzes – belohnt wird, haben sich die Anstrengungen gelohnt.
Eine erfolgreiche Lehre sei nach den Worten Hains der Grundstein für den beruflichen Aufstieg. Durch den demographischen Wandel, und den deswegen immer stärker in den Vordergrund tretenden Fachkräftemangel, gewinne eine breite und solide berufliche Qualifikation zunehmend an Bedeutung.
Es müsse das Ziel jedes Schulabgängers sein, mit einer abgeschlossenen Lehre zu punkten. „Nur noch zehn Prozent der Arbeitsplätze sind für ungelernte Beschäftigte“, hob er hervor. Im Fall einer „Mini-Rezession“ seien diese Arbeitnehmer am meisten gefährdet, ihre Stelle zu verlieren. Auf der anderen Seite brauchten die Lehrstellen suchenden Jugendlichen passende Angebote und die Bereitschaft der Wirtschaft, genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Deshalb appellierte Hain, auch denen eine Chance zu geben, die nicht die „Noten-Olympia-Norm“ erfüllten.
Im Bereich der Arbeitsagentur Würzburg ließen sich von Oktober 2010 bis März 2011 insgesamt 3094 Jugendliche als Bewerber für einen Ausbildungsplatz vormerken; das sind 331 oder zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Betriebe und Verwaltungen boten mit 2842 Lehrstellen 302 oder ebenfalls knapp zwölf Prozent mehr offene Ausbildungsplätze an. Auf 100 Bewerber entfallen demnach 92 Lehrstellen, vor einem Jahr waren es 86.
„Ich will in die U-19-Bundesliga kommen und später entweder in der zweiten, oder natürlich noch lieber, ersten Basketball-Bundesliga mitmischen.“
Markus Ronge Jugendbasketballer
Markus Ronge, der in der Jugend-Basketballbundesliga als Center bei den s.Oliver Baskets spielt, weiß noch nicht, wie es für ihn nach dem Verlassen der Realschule weitergehen soll. Als Neuntklässler hat er aber dafür noch etwas Zeit. Sportlich hat er jedoch seine Ziele schon klar abgesteckt: „Ich will in die U-19-Bundesliga kommen und später entweder in der zweiten, oder natürlich noch lieber, ersten Basketball-Bundesliga mitmischen.“
Das harte Training während der Saison an bis zu fünf Tagen für jeweils zwei Stunden hindert ihn nicht daran, auch in der Schule seine Leistungen zu schaffen. Im Gegenteil: „Weil ich weiß, dass ich in der Nachwuchs-Bundesliga gut mithalten kann, motiviert mich das und gibt mir das Selbstvertrauen, dass ich auch in der Schule erfolgreich bin.“