Ausgedient haben für die 300 Schüler in den 13 Klassen der Veitshöchheimer Grundschule, davon residieren vier in der Vitusschule im Altort, die klassischen Kreidetafeln. Angeschafft hat die Gemeinde als Schulaufwandsträger für jede Klasse hochmoderne internetfähige und 86 Zoll große vierfach auflösende Tafeln mit zentraler teleskopierbarer Pylonensäule und Seitentafeln. Die interaktiven Tafeln kosteten 63 000 Euro, weitere 8000 Euro die vierfach auflösende Dokumentenkameras an jedem Lehrerplatz, die durch Heranzoomen für gestochen scharfe Texte und Bilder auf der Tafel sorgen.
"Für die Digitalisierung unserer Schule haben wir bislang alle verfügbaren Fördermittel vorzeitig und in vollem Umfang ausgeschöpft, so dass sie nun EDV-mäßig bestens ausgestattet ist," sagt Bürgermeister Jürgen Götz. Als er jüngst die Grundschule besuchte, um dies auch nach außen zu transportieren, machte er sich ein Bild davon, wie begeistert Lehrer von den neuen digitalen Möglichkeiten Gebrauch machen.
So nutzte gerade eine Lehrkraft ein BR-Video mit Felix Neureuthers Skigymnastik zur sportlichen Betätigung der Schüler. Für die Kinder ist es laut Konrektorin Julia Heres eine Riesenhilfe, wenn sie sehen, was ihnen die Lehrer vormachen. Heres: "Alle sind Feuer und Flamme, es ist wirklich toll und stark, dass jeder klar kommt und es allen viel Spaß macht."
Vollständig erneuert wurde auch für 14 000 Euro das PC-Angebot für die Schüler, die Lehrer mit modernen 4k-fähigen PCs einschließlich Funkmäusen und Funktastaturen ausgestattet, um ihnen beim Unterricht Ortsflexibilität im Klassenzimmer zu bieten. Die Lehrerschaft verfügt nun auch über neue Möbel, um die großen 4k-Monitore so aufstellen zu können, dass keine "Mauer" zu den Schülern entsteht.
Schließlich wurden für 25 000 Euro 42 iPads als Verleihgeräte für den Distanzunterricht angeschafft, die über eine mobile Einheit und gesonderte LernApps verfügen. Keine Frage, dass sie laut Konrektorin Julia Herges über WLAN auch im Präsenzunterricht vor allem bei den Viertklässlern eingesetzt werden.
Da die vorhandene Haustechnik dem zusätzlichen Anspruch der vielen neuen Geräte nicht mehr gerecht wurde, waren für 7000 Euro umfangreiche Elektro- und Netzwerkarbeiten nötig. Erneuert wurde auch die Netzwerk-Infrastruktur der Grundschule, um Geschwindigkeit und Netzwerksicherheit zu verbessern. Allein 15 000 Euro gab die Gemeinde für den Glasfaseranschluss der Schule aus, dessen Bandbreite noch zusätzlich erhöht wurde, um auch für den Fernunterricht per Videoschaltungen gerüstet zu sein. Im kommenden Jahr soll dann noch der zentrale Server erneuert werden, da er durch den technischen Wandel bereits mit einer Auslastung von rund 70 Prozent läuft.
Bis auf die Möbel wurden laut Bürgermeister alle Ausgaben zu 90 Prozent aus den Förderprogrammen von Bund und Freistaat Bayern bezuschusst, die Leihtablets sogar zu 100 Prozent.
Ein schuleigenes Medienkonzept zu entwickeln und neben dem normalen Schulbetrieb umzusetzen, war nach den Worten von Rektor Stefan Dusolt eine Herausforderung: "Wir haben um beste Lösungen gerungen." Er lobte diesbezüglich vor allem den gemeindlichen IT-Mitarbeiter Hans Wagner, der in den vergangenen Monaten wie ein Ochse geackert habe. Der Bürgermeister hat ihn wegen der immer mehr zunehmenden Komplexität der Schul-IT nun ganz an die Eichendorffschule abgestellt, in der Hoffnung, dass der Freistaat Bayern wie angekündigt für einen Lohnausgleich sorgt.



