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ALTERTHEIM: Die „Länd“ sind seit 60 Jahren eine Familie

ALTERTHEIM

Die „Länd“ sind seit 60 Jahren eine Familie

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    Mit auf Wimpeln geschriebenen Wünschen, die an Schnüren quer durch die gesamte Kirche gezogen waren, gratulierten die Gottesdienstbesucher zum 60. Jubiläum der Oberaltertheimer Landjugend. Der Gottesdienst war von den Jugendlichen selbst organisiert worden.
    Mit auf Wimpeln geschriebenen Wünschen, die an Schnüren quer durch die gesamte Kirche gezogen waren, gratulierten die Gottesdienstbesucher zum 60. Jubiläum der Oberaltertheimer Landjugend. Der Gottesdienst war von den Jugendlichen selbst organisiert worden. Foto: Matthias Ernst

    60 Jahre Jugend, das attestierten alle Festredner der evangelischen Landjugend Oberaltertheim (ELJ) beim Festgottesdienst zu ihrem Jubiläum. Egal ob Pfarrerin, Bürgermeister oder stellvertretende Dekanin und ELJ-Landesvorsitzender, sie alle waren derselben Meinung. Dabei ist die Oberaltertheimer Organisation die letzte im Dekanat und eine der aktivsten Jugendorganisationen in der evangelischen Landeskirche. Das stellte schon der stellvertretende Landjugendpfarrer Benedikt Herzog fest, der viele der im Moment aktiven rund 40 Jugendlichen von den zahlreichen Aktivitäten in der Landesstelle in Pappenheim kennt.

    Es war ein familiäres Treffen von aktiven und ehemaligen Mitgliedern der Landjugend, die sich neudeutsch gerne als „Länd“ bezeichnet. Die Gemeinschaft zählt aktuell etwas über 160 Mitglieder, das wieder einmal zeigt, dass es auch über die aktive Zeit hinaus eine Verbundenheit gibt. Viele Mitglieder des Kirchenvorstandes waren früher Mitglieder in der ELJ. Da ist zum Beispiel Herbert Seubert. Er war in den 70er Jahren im Vorstand tätig und Organisator des ersten Straßenfestes „Unter den Linden“ in Oberaltertheim, das noch heute existiert. „Ohne die Landjugend wäre ich nicht das geworden, was ich heute bin.

    Die Gemeinschaft hat mir Selbstsicherheit gegeben und die vielen Fortbildungen in Pappenheim haben meinen beruflichen Weg erleichtert“, berichtet der ehemalige Maschinenbautechniker und jetzige Inhaber einer Schlosserei. Oder der derzeitige Kassier der Organisation, Felix Götzelmann. Ganz selbstbewusst berichtet er von den Vorbereitungen zum Festakt. Viele Jugendliche haben sich in mehreren Arbeitsgruppen dem Thema angenommen und es gemeinsam durchgezogen. Dabei sind viele Ideen erst beim Diskutieren entstanden, erzählt Marius Ott. Er hatte am Festtag Geburtstag und es gab keinen Augenblick, an dem er gezweifelt hatte, ob er teilnehmen sollte oder nicht. Da ging es ihm wie Lena Pfeuffer. Sie hatte ebenfalls Geburtstag und war nicht nur in der Kirche eine der Hauptorganisatoren.

    Alle aktiven Mitglieder halfen zusammen und stemmten den Festtag nicht nur mit einem perfekt organisierten und selbst gestalteten Gottesdienst, sondern auch den gemütlichen Teil im Hof des Pfarrheims. Jeder half mit, sei es bei der Essensausgabe, das Geschirr einzusammeln oder den Abend über am Zapfhahn zu stehen. Es ging schließlich um ihre „Länd“ – und da hilft man gerne.

    So wie auch beim Wiederaufbau der Gruppenräume nach dem Brand 2006. Bis auf das Fundament wurde alles in Eigenregie von den Kirchenmitgliedern gestemmt. Da kamen locker über 70 000 Stunden Eigenleistung zusammen. Oder die seit 1965 in ununterbrochener Reihenfolge stattfindenden Theateraufführungen. Sie sind ein Aushängeschild der Jugendorganisation. Da spielen mittlerweile schon die Kinder und Enkel der ersten Mitwirkenden mit. Überhaupt liest sich die Mitgliederaufstellung im bestens organisierten Archiv, das seine besten Stücke in einer Ausstellung im Gruppenraum präsentierte, wie das „who is who“ der Altertheimer.

    Das hatten Fritz Bolch, Frieder Bolch, Alma Schätzlein, Erwin Schätzlein, Erika Hemrich und Fritz Landeck sicher nicht erwartet, als sie am 9. April 1957 die ELJ Oberaltertheim auf Initiative von Pfarrer Franz Schmidt gründeten. Die Landjugend ist in Oberaltertheim noch genauso aktiv wie im ersten Jahr, obwohl sie schon in der zweiten Hälfte des Lebens angekommen ist, verkündete die stellvertretende Dekanin Susanne Wildfeuer in ihrer Laudatio.

    Mächtig stolz auf ihre Landjugend ist auch Pfarrerin Astrid Männer, ebenso wie Bürgermeister Adolf Hemrich. „Wer mit der Zeit geht, bleibt jung“, sagte er und die Jugendhaftigkeit ist Programm bei der Länd.

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