Jetzt heißt es Ideen zu entwickeln, um die Uffenheimer Landwirtschaftsschule als einen von 20 Schulstandorten in Bayern dauerhaft zu erhalten. Denn erst kürzlich konnte, wie berichtet, eine Schließung abgewendet werden. Doch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber möchte auch Studierende an der Schule sehen. Mindestens 16 Erstsemester müssten es jeweils in den drei aufeinander folgenden Jahren ab dem Schuljahr 2021/2022 sein.
Ein Konzept für die Zukunft soll entwickelt werden. Das betonten Landrat Helmut Weiß, der scheidende Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Dr. Ludwig Albrecht, Schulleiterin Ulrike Buchner und ihr Stellvertreter Norbert Pfeufer und bei einem Pressegespräch. Mit dabei war auch Dr. Katharina Stenzel (Leiterin des Semesters Hauswirtschaft), die kurz einen Ausblick in die hauswirtschaftliche Ausbildung gab.
Neue Ausrichtung
Auch wenn in diesem Jahr kein Semester im Bereich Landwirtschaft gibt, im nächsten Schuljahr soll es weiter gehen. Das muss mit mindestens 16 Erstsemestern beginnen, erläuterte Schulleiterin Ulrike Buchner. Und gibt sich zuversichtlich: "Wir hatten seit 2000 durchschnittlich 18 Studierende pro Jahr", rechnet sie vor – und nicht 10,5, wie es jüngst veröffentlicht worden sei. "Die Landwirtschaftsschule ist bereit, sich neu auszurichten", sagte Ulrike Buchner. Neuem werde man sich stellen, und man sei auf die Besonderheiten der Region ausgerichtet. Buchner hatte zuvor einen Rückblick auf das 100-jährige Bestehen der Landwirtschaftsschule gegeben, das im vergangenen Jahr gefeiert worden war. Es habe 4669 Studierende in der Landwirtschaft und 4177 in der Hauswirtschaft bis jetzt gegeben, fügte sie hinzu.
Nur einmal, im Jahr 2015, hätte schon einmal kein Semester in Uffenheim errichtet werden können. Auch Ansbach, wo der Standort nun geschlossen wird, hätte damals wenige gehabt, aber eben einen mehr.
Wie im Kreisausschuss schon angedeutet, könnte Landrat Helmut Weiß sich in Uffenheim eine Ökoschule vorstellen. Zwei solche Einrichtungen gib es in Bayern schon, nämlich in Landshut und in Weilheim. Themen wie Naturschutz, Klimaschutz und Biodiversität gewännen immer mehr an Bedeutung. Auch weitere Fort- und Weiterbildungsangebote will man ausloten.
Werbung ist angesagt
Da die Schule ihre Studierenden nicht allein aus dem Landkreis generieren kann, sondern auch aus den Nachbarlandkreisen, auch aus Unterfranken, gewinnen muss, ist zum einen Werbung angesagt. Aber es müsse auch eine Möglichkeit der Übernachtung angeboten werden. Da es schon einmal ein Internat an der Schule gegeben habe, könnte Weiß sich so etwas vorstellen. Das Gebäude aus dem Jahr 1964 verfüge über eine gute Bausubstanz, eine Internatsnutzung wäre zu verwirklichen.
Es könnte aber auch eine Kooperation mit dem Internat der Bomhardschule geben, auch eine Wohnungsanmietung außerhalb wäre denkbar. "Es sind aber alles nur Ideen", betonte Weiß. Solche wolle man mit Vertretern aus der Politik und Fachleuten in Workshops diskutieren, damit dem Ministerium ein schlüssiges und zukunftsfähiges Konzept präsentiert werden könne.
Pfeufer wies noch auf die Besonderheiten der Uffenheimer Ausbildung hin. Dort werde großer Wert auf eine Verzahnung von Theorie und Praxis gelegt. Ziel sei, einen landwirtschaftlichen Unternehmer für den eigenen Betrieb auszubilden. Zudem kämen die Lehrkräfte aus der Praxis, nämlich aus den Bereichen Beratung, Erwachsenenbildung oder Förderung. "Wir bringen unsere tägliche Erfahrung in den Unterricht mit ein", betonte Pfeufer, der sich einen kleinen Seitenhieb auf Ansbach nicht verkneifen konnte. Denn in Ansbach habe man mit ausreichend Lehrpersonal geworben. Doch kaum sei die Druckerschwärze getrocknet, sei er für einen Lehrauftrag dort angefragt worden.
Weiß sicherte zu, dass das Klassenzimmer, das ab Herbst 2021 benötigt wird, über den Winter renoviert und mit neuester Technik ausgestattet wird. Eventuell auch ein zweiter Raum. Erneuert werden müssen auch Heizung und Sanitärräume.