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WÜRZBURG: Die Leidenschaft des Salsa

WÜRZBURG

Die Leidenschaft des Salsa

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    Die Jazzpianistin, Dozentin und Gründerin von Salsamania Eva Tilly.
    Die Jazzpianistin, Dozentin und Gründerin von Salsamania Eva Tilly. Foto: Foto: Daniel Peter

    Entspannt sitzt sie auf dem Sofa in ihrer Wohnung in Heidingsfeld, die blonden langen Haare fallen ihr locker um die Schultern. „Ich mag die Leichtigkeit der Latinos“, sagt die Gründerin der Band Salsamania und grinst. Diese Lebenslust spüre man besonders in der Musik des Salsa. Einer der Gründe, warum die in den USA geborene Musikerin Eva Tilly so gerne Songs komponiert und Texte (mit)schreibt, die von Liebe, Sehnsucht, von Traum und Leidenschaft handeln.

    De corazón (Spanisch für 'Von Herzen kommend') heißt eines ihrer Lieblingslieder der neuen CD „The offbeat of hearts - corazón sincopado“, die am Freitag, 25. Mai (20 Uhr), im Theater am Neunerplatz präsentiert wird. „Tatsächlich war es bei dieser CD das erste Mal, dass ich zu meinen Kompositionen auch ganz eigene Texte entwickelt habe.“

    Vielleicht wurde Eva Tilly das Talent in die Wiege gelegt, auch die Eltern – ihr Vater ein Amerikaner aus Chicago, ihre Mutter eine Deutsche aus Würzburg – waren sehr musikalisch. Schon im Alter von sechs Jahren begann Tilly Piano zu spielen, auch im Chor sang sie mit. Ihr Onkel war Konzertpianist. Das beeindruckte sie. Schon als Jugendliche war klar: „Ich werde Musikerin.“ Ein hehres Ziel, das die zierliche Frau zielstrebig umsetzte. „Stillstand ist gar nichts für mich. Ich brauche es, mich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen.“

    Dozentin für Jazzklavier

    Ihr Talent verschlug Tilly nach Würzburg zum Studium des Klaviers und Jazzklaviers am Hermann-Zilcher-Konservatorium. Heute ist sie selbst Dozentin mit einem Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Würzburg für Jazzklavier und schulpraktisches Klavierspiel. Schon seit Langem gibt sie an den Musikschulen Würzburg und Schweinfurt Unterricht. Das verschaffte ihr auch die finanzielle Unabhängigkeit, die sie brauchte, um Musik zu machen, im Bandleben aufzugehen und in neue Genres einzutauchen. „Ich habe die Möglichkeit, die Auftritte zu spielen, die ich wirklich machen will. Das empfinde ich als Privileg.“

    Von der Klassik über ihren geliebten Jazz kam sie Anfang der 90er durch einen Kommilitonen zum Salsa. „Ich bin einfach so reingerutscht und war gleich begeistert.“

    Jubiläum: Vor 25 Jahren wurde die Band Salsamania gegründet.
    Jubiläum: Vor 25 Jahren wurde die Band Salsamania gegründet. Foto: Foto: Eva Tilly

    25 Jahre Salsamania

    Stolz blickt sie auf 25 Jahre Salsamania: „Damals waren wir eine der ersten Salsabands, die es in Würzburg gab. Heute existieren wir immer noch. Das ist schon eine Leistung.“ Die multinationale Truppe aus Kuba, Puerto Rico, Peru, Venezuela, Ecuador und Deutschland versteht es in einer Mischung aus Rhythmus, Harmonie, Melodie und Tanz ihrer karibischen Lebenslust Ausdruck zu verleihen. Mit Arrangements von Salsa-Künstlern wie Eddie Palmieri, Oscar Hernandez (Spanish Harlem Orchestra), Manoliti oder mit beeindruckenden Eigenkompositionen.

    „Es macht Spaß zu sehen, wie wir unser Publikum zum Tanzen bringen“, sagt Bandmitglied und Perkussionist José Angel Barberena Riera. Er stammt aus Kuba und gehört der Band seit 2008 an. Die Zusammensetzung der Band habe sich im Laufe der Jahre geändert, dennoch gebe es Musiker, zum Beispiel Bassist Rafael Palacios, die von Anfang an dabei sind. „Wir sind wie eine Familie zusammengewachsen“, so Tilly. Nicht immer wird im Orchester gespielt, „oft haben wir auch Auftritte in kleineren Formationen“.

    Unterwegs auf den Jazz-Festivals

    Auf unzähligen Jazz-Festivals hat Tilly gespielt, gerne erinnert sie sich an den Auftritt von Salsamania in Jordanien oder in Montreux in der Schweiz. „Auch das Frankfurter Opernplatzfest und unseren Auftritt beim Africa-Festival habe ich in guter Erinnerung behalten.“ Lustig geht es immer zu, wenn die Band unterwegs ist. „Einmal hat uns das Navi ins falsche Schaffhausen geführt, und wir kamen zu spät zu unserem Konzert in Luzern“, erzählt die Musikerin. Ein anderes Mal bei einem Konzert im Leipziger Zoo entfiel die eigentlich geplante Pause und „einer unserer Musiker musste fast das ganze Konzert lang dringend aufs Klo“.

    Wichtig ist für Tilly der Wechsel zwischen „selbst auf der Bühne stehen“ und „andere Menschen zu unterrichten“. Die Mischung mache es. „Beides stellt eine Herausforderung dar, bei beidem lerne ich etwas über die Musik und über mich selbst.“

    Infos unter: www.salsamania.de

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