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VEITSHÖCHHEIM: Die letzten 78 Wehrpflichtigen

VEITSHÖCHHEIM

Die letzten 78 Wehrpflichtigen

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    Eine Ära geht nun auch in der 1965 errichteten Veitshöchheimer Balthasar-Neumann-Kaserne zu Ende. Infolge der von der Bundesregierung im Dezember beschlossenen Aussetzung der Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 rückten vor einer Woche letztmals 78 Rekruten zum sechsmonatigen Grundwehrdienst ein.

    Es ist die 17. und zugleich letzte Rekrutenausbildung, die die Ausbildungskompanie 4./Fernmeldebataillon DLO seit Januar 2007 nun bis Ende März in der bisherigen Form durchzieht.

    Auf Hauptmann Enrico Dani, der die einschließlich der Rekruten 152 Mann starke Kompanie befehligt, kommen dann ab April neue Aufgaben zu. Die künftig einberufenen freiwillig bis zu 24 Monate Dienstleistenden werden dann bei der DLO nur noch in Hardheim, Schwarzenborn und Bruchsal ausgebildet.

    Danis Kompanie soll zumindest bis Mitte 2012 weiter mit Ausbildungs-Aufgaben betraut sein. Sie soll die einsatzvorbereitende Ausbildung der rund 500 Stammsoldaten des Fernmeldebataillons und der 13. Panzergrenadier-Division in Wildflecken übernehmen.

    Was danach aus seiner Kompanie wird, ist für Hauptmann Dani aber noch unklar. Das hängt davon ab, wie sich die Reduzierung der Sollstärke der Bundeswehr auf 185 000 Mann auf die Standorte auswirkt.

    Es könnte aber schon in absehbarer Zeit zu Zusammenlegungen kommen, denn pro Kompanie fallen ab Juli durchschnittlich 50 Wehrpflichtige weg, deren Aufgaben dann von Stammkräften, freiwillig Dienstleistenden oder zivilen Kräften übernommen werden müssten.

    Gemütslage gut

    „Erstaunlich gut“ nennt der Hauptmann die Gemütslage der 78 neuen Rekruten, die nun die erste Woche Wehrdienst hinter sich haben. Es sind ausschließlich ledige Männer mit einem Altersdurchschnitt von 20,8 Jahren.

    Unter ihnen ist der 19jährige Christian Ruf aus Lohr am Main, der nach zwölf Klassen Gymnasium im September 2011 auf die Fachoberschule möchte. Für ihn kam die Einberufung zur Bundeswehr zur Überbrückung gerade richtig, ist also für ihn keine verlorene Zeit.

    Den sechsmonatigen Wehrdienst zur Überbrückung nutzt auch der gleichaltrige Lukas Birkmann aus Iserlohn in Nordrhein-Westfalen. Nach Sozial-Fachabitur hat er an einem Auswahlverfahren der Polizei teilgenommen und hofft nun nach der Bundeswehr dort eine Ausbildung beginnen zu können.

    Nur ein Zwischenstadium bei der Bundeswehr ist die Grundausbildung für den Abiturienten Artur Mast aus dem hessischen Marburg. Er hat sich für 13 Jahre verpflichtet und will Informatik studieren.

    Forscher Ton

    Gewöhnen mussten sich alle drei erst an den forschen Ton, der hier herrscht. Man müsse lernen „zu spuren“. Gewöhnungsbedürftig sei es auch in zwei übereinander gestellten Betten zu sechst in einem Raum zu schlafen. Dafür loben alles drei das Essen in der Kantine.

    Freude machten das Zirkeltraining und der Fitnesstest den sie in der ersten Woche neben Einkleidung, Üben des Antretens, Waffenkunde und Rang-Zeichen-Lernen zu absolvieren hatten. Und weil alle Drei am Wochenende nach Hause fahren können, gibt es wohl auch keine Probleme mit der Freundin.

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