Geplant war es als großer öffentlicher Abschied von Ado Schlier, dem künstlerischen Leiter und Vater der Songs an einem Sommerabend, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit Namen der Liedermacher-Szene, die ebenso wie der inzwischen 86 Jahre alte Rundfunkmoderator Kult geworden sind. Doch die Konzerte im Park des Würzburger Klosters Himmelspforten sind abgesagt, wie so viele Veranstaltungen in Zeiten der grassierenden Pandemie. Nur die Neuen von den Songs, die Preisträger des „Walther-von-der-Vogelweide-Preises“, werden in diesem Jahr zu hören sein: im Oktober in Würzburg bei der Preisverleihung – so es die Corona-bedingten behördlichen Vorgaben zulassen.
Dass die Songs an einem Sommerabend 2020 unter den gegebenen Umständen nicht stattfinden werden können, haben Rücksprachen mit der Bayerischen Staatsregierung, mit der Regierung von Unterfranken und mit der örtlichen Genehmigungsbehörde ergeben. Monika Schlier, Chefin des Studios für Veranstaltungen, die seit mehr als 30 Jahren das Liedermacher-Festival ausrichtet: „Schweren Herzens haben wir deshalb die Songs abgesagt. Alle bislang verkauften Tickets werden zurückgenommen, und der Ticketpreis wird selbstverständlich erstattet. Unsere Besucher wurden bereits angeschrieben und darüber informiert. Eine Rückgabe bei den Vorverkaufsstellen wird voraussichtlich ab 1. Juni möglich sein.“
Unter neuer Leitung
Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die Songs an einem Sommerabend 2021 unter neuer Leitung wieder in Würzburg stattfinden werden. Einzelheiten sollen demnächst bekanntgegeben werden.
Ein Kuratorium, das sich mit den Liedern unserer Zeit beschäftigt, vergibt alle Jahre den „Walther-von-der-Vogelweide-Preis“ für Liedermacher. Die Preisträger wurden im Frühjahr von einer Fachjury aus über 120 Bewerbungen ausgewählt. Der diesjährige Preis geht an das Mannheimer Liedermacher-Duo „Mackefisch“, an das aus Israel stammende und in Berlin lebende Folk-Duo „Richie & Bel“ sowie an „Flouraschworz“ aus dem Vinschgau in Südtirol.
Als Solokünstler wurden Lucie Mackert und Peter Fischer mehrfach ausgezeichnet; nun stehen sie gemeinsam als „Mackefisch“ auf der Bühne und bedienen gleichzeitig Klaviertasten, Gitarrensaiten, einen Steppschuh, eine selbstgebaute Koffer-Bassdrum und viel Klimbim. Das Duo präsentiert eine facettenreiche Musik mit Texten, die bissig, frech und dann wieder unerwartet poetisch sind. Ihr gemeinsames Debütalbum „Brot & Glitzer“ erschien am 10. Januar 2020.

Die Kariere der beiden Musiker "Richie & Bel" aus Israel begann im Frühjahr 2016 in den Straßen von Tel Aviv. Sie schreiben Lieder über Liebe und Wunder, die direkt ins Herz gehen. Sie sängen in perfekter Harmonie, begleitet von ihren Gitarren. Seit drei Jahren leben sie in Berlin.
Unverwechselbar stehe der Name "Flouraschworz" für den Vinschgau und seine Sprache. Er stehe für Poesie und Verbundenheit zu diesem Hochtal, er stehe für eingängige Melodien und singbare Lieder im vinschger Dialekt. Heiner Stecher, der Leiter der Gruppe „Die Texte der Korrnrliadr" (Karrnerlieder, aus der Feder des Vaters Luis Stefan Stecher), wird seit seiner Jugend unter anderem von diesen Liedern begleitet. So entstanden bis heute 15 Songs im neuen Gewand. Es ist eine Mischung diverser Stilrichtungen, angesiedelt zwischen Tango, Bossanova, Rocksteady, Bolero, Rembetiko, Kletzmer und progressivem Rock.