Heuer wird die Division Luftbewegliche Operationen (DLO), die ihren Stabssitz in der Veitshöchheimer Balthasar-Neumann-Kaserne hat, zehn Jahre alt. Doch ihre Tage sind gezählt. Zum 30. Juni 2014 wird die DLO aufgelöst. Dafür bekommen die Veitshöchheimer dann den Stab der zehnten Panzerdivision, die sogenannte Süd-Division. Panzersoldaten sind für die Gemeinde vor den Toren Würzburgs nicht neu. Bereits von 1965 bis 1994 beherbergte Veitshöchheim den Stab der zwölften Panzerdivision.
Ausführlich informierte Brigadegeneral Ernst Otto Berk beim gemeinsamen Neujahrsempfang von DLO und dem Deutschen Bundeswehrverbandes in der Balthasar-Neumann-Kaserne die mehr als 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, dem öffentlichen Leben und Militär über die Neuausrichtung der Bundeswehr.
Vor einem Jahr sei die Situation noch von Unsicherheit und Spannung geprägt gewesen, sagte Berk. Damals hatte Divisionskommandeur Generalmajor Erhard Drews die Frage gestellt: „Bundeswehrstandort Veitshöchheim - Quo vadis?“ Nun sehe man nach der Entscheidung des Bundesverteidigungsministers im Oktober klarer. Drews ist derzeit Kommandeur der Internationalen Streitkräfte im Kosovo (KFOR). Drews war bei Neujahrsempfang aus aus Priština zugeschaltet. Nach den Worten von Drews, kommen die Stabilisierungsmaßnahmen im Kosovo gut vorn.
Nach den Worten von Berk kommen Anfang 2013 die beiden DLO-Transporthubschrauber-Regimenter in Rheine und Laupheim zur Luftwaffe. Das Jder DLO unterstellte ägerregiment I in Hammelburg/Schwarzenborn wird als Bataillon der Panzerdivision in Hannover zugeschlagen.
Bis 30. Juni 2013 stehe dann die Auflösung der Heerestruppenbrigade in Bruchsal an. Deren beiden ABC-Abwehr-Truppenteile wechseln zur Streitkräftebasis. Übrig bleiben zu diesem Zeitpunkt noch das Artillerie-Regiment 345 in Kusel, das zum 30. Juni 2014 als Bataillon nach Baumholder (Idar-Oberstein) umzieht und das Sicherungsbataillon in Hardheim. Bis Mitte 2013 stoße dann eine neue Brigade zur DLO, nämlich die Panzergrenadier-Brigade aus Frankenberg. Erhalten bleibt das Heeresmusikkorps in Veitshöchheim.
Ab Oktober 2013 gehe es dann in die heiße Phase der zum 30. Juni 2014 anvisierten Auflösung des DLO-Stabes und des Fernmeldebataillons. In diesem Zeitraum werde in der Balthasar-Neumann-Kaserne ein neuer Stab für die zehnte Panzerdivision aufgestellt. Die Auflösung der Luftbrigade I in Fritzlar sei im ersten Halbjahr 2014 vorgesehen. Deren drei Heeresfliegerverbände werden nach der Zusammenlegung der DLO und der DSO (Division Spezielle Operationen) zur neuen Division „Schnelle Kräfte“ nach Stadtallendorf wechseln.
Ab 2015 unterstehen der zehnten Panzerdivision in Veitshöchheim auch die Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall und die Panzerbrigade 12 aus Amberg. Vorgesehen sei dann nur noch bis Ende Juni 2016 die Auflösung des Sicherungsbataillons in Hardheim. Die zehnte Panzerdivision mit ihrer Schaltzentrale in Veitshöchheim und einer Größenordnung von 14 000 Soldaten erstrecke sich dann über 21 Standorte in vier Bundesländern. Die Gesamtstärke der Soldaten in Veitshöchheim werde sich um 300 auf 900 reduzieren. Diesen Dienstposten-Stand habe man durch die Auflösung der Wehrpflicht und dem Abspecken des Fernmeldebataillons bereits erreicht.