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Würzburg: Die Pläne der Strabag AG auf dem Mozartareal

Würzburg

Die Pläne der Strabag AG auf dem Mozartareal

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    Marcus Müller Bereichsleiter Straba Real Estate GmbH
    Marcus Müller Bereichsleiter Straba Real Estate GmbH Foto: Manuela Göbel

    Strabag-Bereichsleiter Marcus Müller hat am Donnerstag die Pläne seines Unternehmens mit dem Mozart-Areal im Stadtrat präsentiert: rund 4000 Quadratmeter Einzelhandel und zwei Hotels auf dem Faulhaberplatz sowie vor allem Wohnungen auf dem Grundstück der Mozartschule.

    Seit eineinhalb Jahren verhandelt die Stadt Würzburg mit der Strabag Real Estate GmbH. Diese war im Dezember 2013 als Gewinner des ausgerufenen Investorenwettbewerbs hervorgegangen, mit dem die Stadt ursprünglich ein Einkaufszentrum auf dem städtischen Grundstück von Mozartschule und Kardinal-Faulhaber-Platz bauen wollte.

    Rekonstruktion ist vom Tisch

    Seitdem aber haben sich die Vorstellungen der Stadt verändert: Erst wünschten sich Oberbürgermeister und Stadtrat vom Investor eine Planung, bei der Gebäudeteile der Mozartschule an der Hofstraße erhalten bleiben. Dann kam vor einigen Wochen eine weitere Idee auf: Die Schule könnte zwar ganz abgerissen werden, dafür Teile als Rekonstruktion in deren Stil neu gebaut werden. Gleichzeitig mit diesen Vorstellungen beerdigte die Stadt das lang geplante Einkaufszentrum.

    4000 Quadratmeter Einzelhandel

    Teilerhalt oder Abriss sind der Inhalt des Ratsbegehrens, das der Stadtrat dem Bürgerbegehren „Rettet  das Moz“ entgegen stellt. Die Bürger werden am 5. Juli darüber entscheiden.

    „Ich habe beide Varianten dabei“, sagt Strabag-Bereichsleiter Müller am Donnerstag im Stadtrat und stellt die Eckpunkte vor: Ein sechsgeschossiger Bau mit Flachdach auf dem Kardinal-Faulhaber-Platz mit rund 4000 Quadratmeter Einzelhandel in Erd- und erstem Obergeschoss. In den übrigen Geschossen plant der Investor zwei Hotels unterschiedlicher Kategorien.

    10 000 Quadratmeter Wohnen

    Knapp 10 000 Quadratmeter Wohnungen in fünfgeschossigen Gebäuden, die um Innenhöfe gruppiert sind, sollen nach den Plänen des Investors auf dem mittleren Teil des Grundstücks der Mozartschule entstehen. Zusätzlich ist ein Durchgang über die Hatzfeldschen Gärten zur Balthasar-Neumann-Promenade vorgesehen.

    Weitere 8500 Quadratmeter Wohnfläche würden in einem Neubau zur Hofstraße entstehen – wenn der hufeisenförmige Teil der Mozartschule abgerissen wird. Dazu stellt sich der Investor laut Müller dort „Geschäfte, ein Café oder städtische Nutzungen vor“. Auf dem Mozart-Areal sollen Gebäude mit Satteldächern entstehen.

    Nur grobe Skizzen dabei

    Eine zweigeschossige Tiefgarage ist bei beiden Varianten geplant: Mit Teilerhalt mit 326 Plätze, ohne mit 450 Plätzen. Da Müller nur grobe Skizzen, aber keine Bilder von Fassaden oder der Einfügung der fünf- und sechsgeschossigen Bauten in die Umgebung zeigt, kritisieren einige Stadträte, dass die Präsentation nur wenig aussage. Deutlich wird in der anschließenden langen Diskussion aber zumindest, dass bei der Variante Gesamtabriss jetzt doch keine „Rekonstruktion“ des Hufeisens gebaut werden soll. Anstelle der dort jetzt zweigeschossigen Mozartschule sollen auch hier fünf Geschosse mit Satteldach gebaut werden. Lediglich die Anordnung um einem Hof zur Straße hin, erinnert beim Strabag-Entwurf an die heutige Situation in der Hofstraße.

    Kaufpreis

    Über ein wichtiges Detail in den Verhandlungen der Stadt mit dem Investor wird im öffentlichen Teil nur soviel bekannt: Der Preis den Strabag zahlen will, ist bei Komplettabriss doppelt so hoch, wie bei Teilerhalt. Elf Millionen Euro wollte die Stadt für das gesamte Areal ursprünglich haben.

    SPD noch für Teilerhalt

    Eine weitere Zahl nennt Stadtbaurat Christian Baumgart: Die Sanierungskosten für den Hufeisenteil mit rund neun und der gesamten Schule mit gut 25 Millionen Euro. Diskutiert wird im Stadtrat ausführlich über wirtschaftliche, städtebauliche, verkehrliche und andere Aspekte. Auch die möglichen Fördermittel für öffentliche Nutzungen werden angesprochen. Für die Möglichkeit des Teilerhalts spricht sich dabei die SPD aus. Die meisten anderen Stadträte sind inzwischen  davon abgerückt.

    Strabag

    Die Strabag SE ist ein börsennotiertes österreichisches Unternehmen und eines der größten Bauunternehmen Europas. Die deutsche Strabag AG mit Sitz in Köln befindet sich zu 90 Prozent im Besitz der Strabag. Sie hat 12 000 Mitarbeiter, einen Jahresumsatz von vier Milliarden und gilt als Marktführer im deutschen Verkehrswegebau. Seit 1965 ist Strabag Real Estate GmbH im Immobilienbereich tätig und hat bislang circa 450 Projekte mit einem Volumen von rund fünf Milliarden Euro realisiert, davon 1,4 Millionen Quadratmeter Büro- und Gewerbefläche, 370  000 Quadratmeter Handelsfläche sowie 14  700 Wohnungen und Häuser. Prominentes Projekt: Das 2014 eröffnete Milaneo am Stuttgarter Hauptbahnhof (Einkaufszentrum mit 43  000 Quadratmetern Verkaufsfläche, Mietwohnungen, Büros und Hotel). Aktuell baut Strabag zum Beispiel das Hochhausensemble Upper West Side am Berliner Kurfürstendamm. In Köln entwickelt sie gemeinsam mit dem Einkaufszentrumsspezialisten ECE die rund fünf Hektar große Messecity.-

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