Die heute fünfjährige Schwester Xenia, die Mutter und deren Lebensgefährte konnten sich durch den beherzten Einsatz der Nachbarn retten. Die Familie lebt heute in Würzburg. Und dankt nun den vielen Spendern, die ihr über die große materielle Not hinweggeholfen haben.
Rund 20 000 Euro sind nach Auskunft des Bürgermeisters Eberhard Götz damals zusammengekommen. Die Gemeinde übernahm die Koordination der Geld- und Sachspende.
Das Feuer in der Dachwohnung hatte in der Nacht zum 29. März alles zerstört. Ausgelöst wurde es durch eine Kerze im Kinderzimmer, die die Mutter dort nach eigener Aussage aufgestellt hatte. Die Brandursache haben Gutachter des Bayerischen Landeskriminalamtes offiziell bestätigt.
Erst später wurde bekannt, dass die Familie unter Betreuung des Jugendamtes steht und auf Sozialleistungen angewiesen ist. Die Verwendung der Spenden erfolgte deshalb nach und nach mit Rücksprache der Behörden. Das Geld ist laut Götz nun fast aufgebraucht. Der größte Teil davon ist für die damals vierjährige Schwester Xenia verwendet worden.
„Das Mädchen ist stark traumatisiert, bekommt Therapiestunden. Von dem Geld wurde auch die Beerdigung der Zweijährigen bezahlt“, sagt Götz.
Aber auch den Mietern aus dem ersten Stock, deren Sohn ebenfalls im Dachgeschoss wohnte und der bei dem Brand sein gesamtes Hab und Gut verlor, hat die Gemeinde einen Teil der Spenden zukommen lassen. Dinge, die nicht über die Versicherung abgedeckt waren. „Es war uns wichtig, dass die Spendengelder sinnvoll ausgegeben werden“, betont der Bürgermeister.
Das abgebrannte Haus in Hettstadt stand lange Zeit wie ein Mahnmal mitten in der Wohnsiedlung. Machte ein Vergessen unmöglich. Die schrecklichen Bilder, so sagen die Nachbarn, lassen sich aber ohnehin nicht verdrängen. Die Spuren jener Nacht haben sich festgesetzt im Kopf.
Die sichtbaren Spuren aber sollen nun verschwinden. „Vor kurzem haben wir im Gemeinderat einem Bauantrag des Hausbesitzers zum Ausbau des Dachgeschosses zugestimmt“, bestätigt Bürgermeister Götz.
In ein paar Monaten wird die Nachbarn an der Point und die Passanten in Hettstadt nichts mehr an die Nacht des Schreckens erinnern. Äußerlich jedenfalls.