Schon seit Jahrzehnten ist das Jugendzentrum (Juz) in Ochsenfurt eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche. Wie Gerhard Englert von der Stadtverwaltung Ochsenfurt erklärt, sei die Zukunft des Jugendzentrums zwar gesichert, allerdings stünden für die Einrichtung einige Änderungen bevor.
Bislang ist das Bayerische Rote Kreuz (BRK) Träger des Jugendzentrums und kümmert sich um dessen Betrieb. Das sollte im besten Fall auch so bleiben, erklärte noch im Frühjahr Johannes Hochmuth, Bereichsleiter in der Kinder- und Jugendarbeit des BRK-Kreisverbands Würzburg. Doch es fehlte an Personal. Erst im Mai hatte Sozialpädagogin Annika Kiener die Leitung der Einrichtung übernommen und damit die Nachfolge von Ihintza Doyle angetreten.
Kiener hat die Stelle im Juz nach Angaben des BRK-Kreisverbands Würzburg inzwischen aber wieder verlassen, ebenso zum Jahresende eine weitere pädagogische Fachkraft. Um Fristen zu wahren, habe das BRK zunächst die Trägerschaft zum Jahresende kündigen wollen, sagt Stefan Krüger, Medienbeauftragter des BRK. Inzwischen habe man jedoch eine neue Leitung gefunden, die die Stelle ab Januar 2025 bis Anfang des nächsten Schuljahres vorerst am jetzigen Standort übernehmen wird.
Da im vergangenen Herbst die Kündigung des BRK im Raum stand und zum Tragen hätte kommen können, habe die Stadt Gespräche mit einem anderen Träger geführt, so Englert. Es liege bereits ein Konzept vor. "Wir wollen daher nun mit der Jugendreferentin der Stadt Ochsenfurt besprechen, wie es ab dem neuen Schuljahr weitergehen könnte. Ob das BRK weitermachen kann oder mit ob wir das Juz mit einem anderen Träger weiter betreiben, gilt es zeitnah zu entscheiden", sagt Englert. Ziel sei es, spätestens im ersten Quartal 2025 die Frage nach dem Träger zu beantworten.
Veränderungen im Betrieb des Jugendzentrums sollen vorerst nicht spürbar sein
Bis Ende des Schuljahres werde der Betrieb sicher in der bisherigen Form fortgeführt, sagt Englert. Eine Übergangslösung sei durch die Übernahme der Leitung durch eine Mitarbeiterin gesichert. Veränderungen im Betrieb des Jugendzentrums sollen daher vorerst nicht spürbar sein.
Das Juz, bisher im alten Krankenhaus in der Uffenheimer Straße untergebracht, soll an einen neuen Standort ziehen. Der derzeitige Raum werde künftig für andere Zwecke genutzt, so Englert. Deshalb werde das Juz in die Räumlichkeiten der Ganztagsschule in der Marktbreiter Straße umziehen, sobald für die Ganztagsschule neue Räume zur Verfügung stehen.

Jedoch sei die Umsetzung dieses Vorhabens an mehrere Faktoren gebunden. Zunächst müsse die offene Ganztagsschule in eine Containeranlage verlegt werden, die bis vor kurzem noch als Übergangslösung für die Maria-Theresien-Kita diente. Diese Container müssen laut Englert für die Anforderungen der Ganztagsschule angepasst werden, insbesondere durch Umbaumaßnahmen an den Toiletten, die derzeit auf Kindergartenkinder ausgerichtet sind, sowie an weiteren infrastrukturellen Einrichtungen.
Jugendzentrum soll im Herbst 2025 in die Marktbreiter Straße umziehen
Nicht nur das Juz, auch die Ochsenfurter Tafel plant, den bisherigen Standort im alten Krankenhaus zu verlassen und in die Räumlichkeiten des alten Bahnhofs umzuziehen. Die freigewordenen Flächen könnten dann für neue Projekte genutzt werden, etwa für Wohnungsbau oder gemeinnützige Einrichtungen. "Es gibt noch viele offene Fragen", erklärt Englert, doch die Stadt arbeite an Lösungen, um das Jugendzentrum zukunftsfähig aufzustellen.
Der Umzug des Juz hängt demnach allen voran vom Umbaufortschritt der Ganztagsschule ab. Ein konkreter Umzugstermin steht noch nicht fest. Die Stadtverwaltung rechne jedoch mit einer Realisierung frühestens zum Schuljahresbeginn 2025/2026.