Bayerns neuer Digitalminister Dr. Fabian Mehring hat der Universität Würzburg seinen ersten Besuch abgestattet. Von den Projekten und Leistungen des XR Hub war er sichtlich beeindruckt, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Würzburg, der folgende Informationen entnommen sind.
In Würzburg, Nürnberg und München hat der Freistaat Bayern sogenannte XR Hubs eingerichtet. Sie befassen sich damit, neueste Technologien der eXtended Reality (XR) zu erforschen, weiterzuentwickeln und die Anwendungsmöglichkeiten in der Wirtschaft und der Gesellschaft bekannt zu machen. Die virtuellen Welten der XR können unter anderem im Gesundheits- und Bildungsbereich zum Einsatz kommen.
Der Würzburger XR Hub ist an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) angesiedelt. Geleitet wird er von Professor Marc Latoschik, Inhaber des Lehrstuhls für Mensch-Computer-Interaktion, und Carolin Wienrich, Professorin für Psychologie intelligenter interaktiver Systeme.
Präsentation im CAIDAS-Neubau
Der Freistaat fördert den XR Hub Würzburg seit 2019 mit 1,7 Millionen Euro. Grund genug also für den neuen bayerischen Digitalminister Dr. Fabian Mehring (Freie Wähler), sich die Arbeit des XR Hub vor Ort einmal näher anzusehen. Mehring, der aus Augsburg kommt, ist seit November 2023 im Amt.
Marc Latoschik und Carolin Wienrich begrüßten den Minister jüngst im Neubau des Zentrums für Künstliche Intelligenz und Data Science (CAIDAS) auf dem Campus Nord. In einer gut einstündigen Präsentation zeigten sie dem Gast die vielfältigen Projekten und Erfolgen des JMU-Teams auf.
XR Hub kooperiert mit Berkeley und Stanford
Dabei erfuhr Mehring, dass die JMU-Teams die beiden renommierten US-Universitäten Berkeley und Stanford als Kooperationspartner gewinnen konnten – für die gemeinsame Weiterentwicklung eines Schutzmechanismus vor Identitätsdiebstahl in virtuellen sozialen Umgebungen. Seine Wurzeln hat dieses Projekt im XR Hub Würzburg.
Marc Latoschik erwähnte auch das herausragende Abschneiden im jüngsten Computer Science Ranking: Im Forschungsfeld „Virtual Reality“ steht Würzburg auf Platz 1 in Deutschland, Platz 3 in Europa und Platz 6 weltweit. Davon zeiget sich der Minister begeistert: „Ein krasser Leuchtturm in Europa und der Welt.“
Begegnung mit 106 Kameras im Avatar-Scanner
Zu Beginn seines Besuchs hatte Fabian Mehring einen Fototermin der besonderen Art: Das Team des XR Hub lotste ihn in einen Avatar-Scanner, in dem 106 Kameras den Ministerkörper aus allen Perspektiven ablichteten.
Das Scannen und Erstellen von Mehrings personalisiertem Avatar dauerte nur rund 15 Minuten. So konnte der Minister auch gleich in eine Virtual-Reality-Anwendung eintauchen, in der sein Avatar mit einer Künstlichen Intelligenz (GPT) verknüpft war. Der Minister fragte in Echtzeit also in einem virtuellen Hochhausbüro sein Gegenüber, was der beruflich mache, und erhielt als gesprochene Antwort umgehend eine Stellenbeschreibung des bayerischen Digitalministers.
In dem zugrundeliegenden Projekt wird erforscht, an welchen Orten und in welcher Form die Menschen Künstlichen Intelligenzen künftig gegenübertreten könnten – jenseits der bislang vorwiegend praktizierten Abfrage von Textinformationen an Eingabefenstern. Neben dem technischen Aspekt geht es dabei auch darum, welche Formen der Begegnung für menschliche Nutzerinnen und Nutzer am angenehmsten sind.