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Würzburg: Digitalpreis für das Projekt „Rooftop-Scout“ der FHWS

Würzburg

Digitalpreis für das Projekt „Rooftop-Scout“ der FHWS

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    Die Dachvermessung kann künftig nicht mehr nur über den individuellen Einsatz eines Dachdeckers erfolgen, sondern per Drohne und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz.
    Die Dachvermessung kann künftig nicht mehr nur über den individuellen Einsatz eines Dachdeckers erfolgen, sondern per Drohne und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz. Foto: Nicolas Wurzer/unsplash

    Dächer per Drohne vermessen und damit Dachdecker unterstützen – diesen Ansatz hat die Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp mit ihrem „Digitalpreis der FHWS“ gefördert. Nach Abschluss der Fördermaßnahme des interdisziplinären Gemeinschaftsprojekts „Digitale autonome Datenerfassung und ihre konkrete Anwendung für die Prototypentwicklung eines Rooftop-Scouts“ mit 10 000 Euro präsentierten die beteiligten Professoren der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) abschließend die Resultate ihrer erfolgreich durchgeführten Vorhaben.  Die drei wissenschaftlichen Teams erforschten laut FHWS-Pressemitteilung unter anderem mit Hilfe von Drohnen die autonomen Erfassungsmethoden aus der Luft sowie die Datentechnik und -verarbeitung bis hin zur konkreten Dachvermessung, um beispielsweise eine optimale Ausnutzung durch Solarpanels sicherzustellen.

    Beteiligt waren drei Professoren sowie Studierende aus drei Fakultäten: Prof. Dr. Jürgen Melzner, Fakultät Architektur und Bauingenieurswesen mit dem Studenten Thomas Kress; Prof. Dr. Nicholas Müller, Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik mit Studierenden Dominik Nöth und Lutz Ackermann; Prof. Dr. Jan Wilkening, Fakultät Kunststofftechnik und Vermessung, mit der Studentin Janine Kolb

    Stereoskopische Kamera

    Zwei Ansätze wurden verfolgt: Das erste Ziel war die drohnengesteuerte Dachvermessung mittels einer stereoskopischen Kamera. Diese ist in der Lage, zwei Bilder derselben Szene abzubilden, Tiefeninformationen bereitzustellen und darüber die Abmessungen eines Objekts zu berechnen.  Mit diesem Verfahren können Aufmaße von Dächern schneller erstellt und Fachkräfte, wie Dachdecker, in ihrer Arbeit unterstützt werden.

    Im Rahmen des geförderten Projekts wurden laut der Mitteilung bereits Objekte des Alltags erfolgreich per Stereoskopie vermessen und die technische Hardware für die drohnengestützte Verarbeitung der Messdaten in Echtzeit realisiert werden. Im nächsten Projektabschnitt werden Testflüge und die Vermessung von „echten“ Dächern durchgeführt und die automatische Datenerfassung weiterentwickelt. Über sogenannte Mustererkennungen wird darüber hinaus eine künstliche Intelligenz darauf trainiert, Dächer zu erkennen und damit selbstständig anzufliegen. Ziel ist es, dass geschultes Drohnenpersonal in Zukunft diese Arbeit erledigen kann.

    Energetische Untersuchung

    Das zweite Ziel ist die energetische Untersuchung an Bestandsgebäuden: Mit Thermographiemessungen können von verschiedenen Körpern und Gebäudeteilen abgegebene Strahlung gemessen werden. Materialfehler, Bauteilqualität, die Verbindungen von Bauteilen oder die Dämmung können festgehalten und optimiert werden. 

    In den drei Bereichen der Architektur und des Bauingenieurswesens, der Informatik und Vermessung beteiligten sich jeweils Bachelor- bzw. Masterstudierende: Sie hatten die Möglichkeit, an aktuellen Themen über Projekt-, Bachelor- sowie Masterthemen mitzuwirken und eigene Ideen und Lösungsvorschläge einzubringen.   

    „Mit diesem ersten Digital-Preis an der FHWS haben wir eine interdisziplinäre Projektarbeit gefördert, die Forschungsergebnisse in ganz konkrete Alltagsanwendungen überführt", so Gunther Schunk, Vorstandsvorsitzender der Vogel Stiftung: „Nun werden wir für 2022 die zweite Ausschreibung dieses Digital-Preises starten."

    „Wir sind dankbar, dass die Vogel-Stiftung einen Digital-Preis für unsere Hochschule auslobt. Damit können wir in dem so wichtigen Zukunftsfeld Digitalisierung Ideen und Forschung voranbringen, die womöglich schon bald in der Praxis zur Anwendung kommen.“ erklärt Prof. Dr. Robert Grebner, Präsident der FHWS.

    Reparaturen am Dach werden weiterhin von Dachdeckern ausgeführt; jedoch könnte künftig eine Drohne im Stadium der Planungen die Ortsbegehungen „übernehmen“.
    Reparaturen am Dach werden weiterhin von Dachdeckern ausgeführt; jedoch könnte künftig eine Drohne im Stadium der Planungen die Ortsbegehungen „übernehmen“. Foto: GabiB./pixelio.de
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