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Dollar als Zweitwährung

Ochsenfurt

Dollar als Zweitwährung

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    ... Speisekarte.
    ... Speisekarte. Foto: FOTO KIRSCH

    Döner neben Asia-Imbiss, Mexikaner und deutsche Küche - die kulinarische Auswahl lässt kaum Wünsche offen. Eine Vielfalt, die sich nicht zuletzt auch an den geschmacklichen Bedürfnissen der Texaner und Kalifornier im Ort orientiert. "Wir haben über die Hälfte amerikanische Kunden, die mögen unsere Döner-Gerichte wohl etwas lieber als Deutsche", meint Hanna Isak vom "Arabella Imbiss". Klar, dass Isak, der seit acht Jahren in Giebelstadt lebt, deshalb neben der deutschen auch eine englischsprachige Karte führt.

    Genauso wie George Goriye im "Little Asia". Auch bei ihm ist das Kundenverhältnis etwa ausgeglichen. "Zahlen mit Dollar? Kein Problem!", erklärt er. Die Scheine mit den Konterfeis der US-Präsidenten sind im Ort seit langem gern gesehene Zweitwährung. Als positiven Nebeneffekt der vielen amerikanischen Kunden haben die beiden Geschäftsleute mittlerweile ordentliches Englisch gelernt, Isak zählt zahlreiche amerikanische Freunde zu seinem Bekanntenkreis.

    "Immer nett, höflich und freundlich."

    Fred und Janine Scheckenbach über ihre amerikanischen Gäste

    Aber nicht nur die verschiedenen Imbiss-Geschäfte, auch die alteingesessenen Gastronomen sind sich der Bedeutung ihrer amerikanischen Gäste bewusst. "An manchen Tagen kommt die Hälfte unserer Übernachtungsgäste vom Stützpunkt, klar dass wir dem Rechnung tragen", berichtet Christofer Schmitt vom "Gasthof Lutz". In der Gastwirtschaft liegt diese Zahl bei etwas unter einem Fünftel.

    Auch Schmitt führt natürlich eine englische Menükarte, spezielle, amerikanische Gerichte gibt es bei ihm aber nicht. "Die Amerikaner, die bei uns essen, wollen deutsches Essen, deshalb kommen sie zu uns", erklärt er und fügt an: "Meistens kann ich an den Bestellungen erkennen, ob es deutsche oder amerikanische Gäste sind. Die Amerikaner bestellen einfache Gerichte wie Cordon Bleu oder Jägerschnitzel, während deutsche Gäste die ganze Vielfalt unserer Karte nutzen." Für einen Tisch mit acht Amerikanern koche er daher in der Regel maximal zwei bis drei verschiedene Essen, wohingegen acht Deutsche gerne auch acht verschiedene Gerichte orderten.

    Dies können auch Fred und Janine Scheckenbach bestätigen. Die Inhaber von "Scheckenbach's Restaurant & Partyservice" sind selbst das beste Beispiel für die in Giebelstadt gelebte Integration. Während Fred gebürtiger Giebelstadter ist, stammt der Vater von Ehefrau Janine aus den Staaten. Unter der Woche begrüßen die beiden Gastronomen rund ein Drittel ihrer Kundschaft mit "Hello".

    Das Erfolgsgeheimnis erklärt Fred Scheckenbach: "Die Amerikaner schätzen bei uns vor allem die deutsche Gastlichkeit. Ein eingedecktes Restaurant und die Geselligkeit auch nach dem Essen zusammenzusitzen, das ist nicht so wie die abwaschbaren Bänke in den US-Restaurants."

    Regelmäßig liefern die Scheckenbachs auch direkt an den Flugplatz. Stolz sind beide darauf, dass auch Raymond P. Palumbo, der ehemalige Leiter des US-Stützpunktes in Giebelstadt, zu ihren Stammgästen zählt. "Und mit seinem Nachfolger Oberst Mark J. McKearn war er auch schon hier", verrät das Paar.

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